VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der jahrelange Kampf hat sich gelohnt: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Bundesrepublik Deutschland wegen einer unzureichenden Untersuchung von Zusammenstößen zwischen Polizisten und Löwen-Fans verurteilt. Den beiden Klägern sprach er am Donnerstag in Straßburg eine Entschädigung von jeweils 2000 Euro zu (Az.: 47274/15). Zudem muss der Staat jeweils 6.575,41 Euro für die Verfahrenskosten der bisherigen Instanzen überweisen. Die Bundesrepublik Deutschland muss somit 17.150,82 Euro zahlen. Viel wichtiger für die beiden Kläger aus dem Löwen-Lager: Es ist auch ein Sieg der Gerechtigkeit.

Im Dezember 2007 hatten Polizisten beim Regionalliga-Derby zwischen dem FC Bayern II und dem TSV 1860 II (1:0) Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Fans eingesetzt. In der Folge wurde unter anderem wegen Körperverletzung ermittelt, zu einer Anklage kam es aber nie. „Es wurde willkürlich auf Stadionbesucher eingeschlagen und Pfefferspray aus nächster Nähe versprüht“, erzählte Anwalt Marco Noli vor Jahren dem “Münchner Merkur”. Kurze Zeit später folgte die Kennzeichnungspflicht für Polizisten.