VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, Glückwünsche nimmt Daniel Bierofka noch nicht an, auch wenn die Richtung nach dem 3:1 gegen Schweinfurt eindeutig ist: Die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern wird nur über den TSV 1860 führen. Komfortable acht Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellenführers nun auf die Unterfranken. “1860 wird Meister - das steht fest”, legte sich Kult-Trainer Werner Lorant nach dem Löwen-Sieg auf Giesings Höhen und dem zehnten Spiel ohne Pleite fest.

Die große Frage im Löwen-Umfeld ist: Kann sich 1860 den Aufstieg in die Dritte Liga überhaupt leisten? “Ich habe ja immer gesagt, dass das zu 99 Prozent funktionieren wird. Jetzt sage ich: Zu 100 Prozent! Sollten wir es schaffen, dann gehe ich davon aus, dass es nicht so passieren wird wie im Sommer. Dann werden Leute da sein, die das dann auch stemmen”, erklärte Bierofka am Sonntagvormittag nach dem Auslaufen an der Grünwalder Straße: “Die Signale, die ich von Herrn Fauser bekomme, sind positiv und dass man in guten Gesprächen ist.”

Einen direkten Kontakt zu Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik hatte Bierofka seit dem Zwangsabstieg allerdings nicht mehr - auch keinen SMS-Austausch. Dennoch sagt Bierofka: “Ich glaube, Ismaik freut sich im Stillen.” In der Sommerpause habe er mit dem Investor zuletzt telefoniert. “Er hat mir damals gesagt, dass er es gerne hätte, dass ich Löwen-Trainer werde. Und ich hab ihm gesagt: ‘Ich mach’s.’ Dann hat er mir sehr viel Glück gewünscht und gesagt, er wird das ganz genau verfolgen. Ich glaube, dass Ismaik momentan zufrieden ist, wie es sportlich läuft. So lange er zufrieden ist, gibt es auch keinen Grund, etwas zu äußern. Das andere kann ich nicht beurteilen.” Ismaik hat mehrmals betont, dass es für ihn nicht in Frage käme, seine Anteile in Höhe von 60 Prozent zu verkaufen. Nicht an den Münchner Unternehmer Gerhard Mey oder einen anderen möglichen Interessenten.

Gleichzeitig hofft Bierofka, dass die Politik zwischen den beiden Gesellschaftern weiterhin hinter verschlossenen Türen besprochen wird. “Für mich als Trainer macht es die Arbeit leichter, wenn es im Umfeld ruhiger ist”, erklärt Bierofka und ergänzt: “Ich hoffe, dass das so bleibt. Nur wenn Ruhe im Verein ist, kann man auch Leistung bringen.”