VON MARC VON SICHERER

Christoph Öfele gesteht vor Gericht Insiderhandel mit Aktien  und umgeht damit Haftstrafe - Leipold vertritt ihn

Kennen Sie noch Christoph Öfele? Nein? Dann klären wir Sie auf: Der Münchner Volkswirt war vor nicht allzu langer Zeit Aufsichtsratschef des TSV 1860 - bis er wegen undurchsichtiger Aktiengeschäfte im September 2010 sein Amt still und leise niederlegte. In dieser Woche soll Öfele, der einstige Börsenzocker, laut “SZ” nun verknackt werden - und weil Öfele gestanden hat, kommt der ehemalige Löwen-Funktionär vor dem Münchner Landgericht wohl mit Freiheitsstrafe auf Bewährung davon.
Der Münchner Geschäftsmann gab am Dienstag zu, Mitte des vergangenen Jahrzehnts in gleich 92 Fällen mit den Papieren von Nascacell Insiderhandel getrieben und durch seinen Wissensvorsprung über die Biotech-Firma einen Millionenbetrag eingestrichen zu haben. Außerdem soll der Münchner Geschäftsmann rund 220.000 Euro von seinen Spekulationsgeschäften an den Staat abgeben. Höchststrafe für jeden einzelnen Fall von Marktmanipulation und Insiderhandel wären fünf Jahre Haft.
Anwaltlich vertreten wurde Öfele übrigens vom amtierenden 1860-Aufsichtsrat Klaus Leipold.