VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Erst vor ein paar Wochen ist der Regionalliga-Tabellenführer TSV 1860 in das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße zurückkehrt - und doch wird wieder kräftig diskutiert. Jetzt wünscht sich Verwaltungsrat-Boss Dr. Markus Drees, dass die derzeitig 12.500 Besucher fassende Kultstätte umgebaut wird.

Drees’ Wunsch, damit die Zuschauer-Kapazität erhöht werden kann: Der Neubau der Westkurve. “Man kann davon ausgehen, dass es schwierig wird, ein Dach darauf zu setzen. Die Tribüne ist von 1959, es kann auch nicht nach hinten ausgeholt werden. Säulen in der Tribüne sind auch out. Deswegen wird man diskutieren müssen, ob man das alte Bauwerk so stehen lassen kann“, sagt der 41-jährige Chemiker gegenüber der AZ.

Und weiter meinte Drees, der im vergangenen Jahr an einem Ortstermin mit dem Bezirksausschuss teilnahm: „Der Mitarbeiter vom Baureferat hat erklärt, dass man im Süden eine Lärmschutzwand hochziehen müsste. Dort hat die Westkurve über Block F1 ein Gefälle. Ab 18 000 Zuschauern bräuchte man eine komplette Überdachung. Man könnte die Tribüne gerade ziehen hinter dem Tor. Da ist noch Platz.“

Wie die Stadt München über den Ausbau bzw. den Umbau des Grünwalder Stadions denkt, hat vor ein paar Monaten Investor Hasan Ismaik erfahren müssen. “Ein Abriss und einen Neubau habe ich ausgeschlossen”, erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter in Richtung TSV 1860: “Die Zeiten, in denen man mitten in die Stadt ein großes Stadion gebaut hat, sind vorbei.” Zudem steht das Grünwalder Stadion unter Denkmalschutz.

Ob die Ausgangslage jetzt anders ist, nur weil Drees in die Offensive geht?