Wie sehen Sie die 50+1-Regel im deutschen Fußball?

Das ist eine veraltete, absurde Regel, die nur noch in Deutschland gilt. Jeder Investor, der im Ausland Geld gibt, hat Einfluss auf die Entscheidungen. Und bei 1860 sagen sie: So, der Ismaik hat jetzt ein Jahr mitbestimmen dürfen und nichts hat funktioniert. Was hat bitte vorher funktioniert? Was ist ein Jahr im Fußball? Nichts! Diese 50+1-Regel schützt nur die Leute im Verein, die sich im Rampenlicht von Millionen und vermeintlicher Macht profilieren wollen. Seit sechs Jahren wird Propaganda gegen Ismaik gemacht. Das Geld haben sie bei 1860 ja auch gerne genommen. Mir braucht keiner erzählen, dass Ismaik 1860 absichtlich absteigen hat lassen. Der Verein hat die 50+1-Regel gezogen, in der Hoffnung, dass Ismaik die Lust verliert. Ich hoffe, dass Ismaik genügend Ausdauer hat und sich nicht verjagen lässt. Wenn 50+1 fällt, dann öffnet sich auch der Himmel für 1860.

Welche Fehler werfen Sie Ismaik vor?

Er war sehr naiv bei seinem Einstieg 2011 und hat den Leuten im Verein blind vertraut. Das war ein Fehler. Ich sage es immer wieder: Felix Magath wäre vor ein paar Jahren der Mann gewesen, der 1860 wiederbeleben hätte können. Ismaik braucht jetzt einen Mann in München, den der Verein aufgrund seiner Aura gar nicht ablehnen kann. Dann wäre Ismaik und auch 1860 sehr geholfen. Ich wünsche mir, dass endlich seriöse Leute in unseren Verein kommen, die mit dem Backround 1860 umgehen könnnen. Nur ein Beispiel: Der Verein hat mich jahrelang als Werbeträger benutzt, hat es aber in den vergangenen Jahren nicht geschafft, mir eine Ehrenkarte zur Verfügung zu stellen. Verstehen Sie mich richtig: Ich kann mir eine Eintrittskarte kaufen, aber ein wenig Respekt hätte man sich schon erwarten können. Deswegen wundert es mich nicht, dass 1860 ein abschreckendes Beispiel für Sponsoren ist.