Die Leute, die jetzt am Ruder sind, wissen doch gar nicht, dass es früher geil war, ein Derby gegen die Roten zu gewinnen. Nicht gegen die Bayern-Amateure, sondern gegen Kahn, Scholl, Hitzfeld & Co…

Was braucht 1860?

Leute, die Tag und Nacht für unseren Verein arbeiten. Wie früher Karl-Heinz Wildmoser. Leider lebt er nicht mehr. Ich habe soviel Hochachtung vor diesem Mann. Auf ihn konnte man sich verlassen. Er hatte auch ein bisschen Fußball-Verstand. Wenn ich das jetzt sage, dann dreht er sich im Grab um. Wildmoser hat immer gesagt, ich sei der Beste bei 1860 gewesen - nein, Wildmoser war der Beste. Mit Abstand! Er hat soviel für 1860 gearbeitet, Geld angeschafft. Ich wäre froh, wenn er noch leben würde und einmal mit ihm reden könnte (Lorant weint). Wir hatten so eine gute Gemeinschaft. Wir hatten uns gestritten, aber wir haben uns immer für 1860 die Wahrheit ins Gesicht gesagt. Nicht wenige Fans haben gefeiert, als er verjagt wurde. Ein trauriges Kapitel bei 1860. Wenn ich lese, dass der Verwaltungsratvorsitzende lieber Rapid Wien anschaut als seinen eigenen Verein zu retten, dann fehlen mir die Worte. Ich habe beispielsweise Sechzig gelebt, ich bin zu den Fanclubs nach Passau rausgefahren. Und heute? Trägt man die Nase ganz weit oben. Vereinsleben kennen die gar nicht mehr. Meinen Sie, dass mich mal einer vom Verein angerufen hätte, um meine Meinung anzuhören? Nein! Ich will doch kein Geld! Bei 1860 wollen sie immer nur Ja-Sager! Die Leute, die jetzt am Ruder sind, wissen doch gar nicht, dass es früher geil war, ein Derby gegen die Roten zu gewinnen. Nicht gegen die Bayern-Amateure, sondern gegen Kahn, Scholl, Hitzfeld & Co…

Hat Sie auch nie Hasan Ismaik kontaktiert?

Nein! Auch Hasan Ismaik hat mich noch nie gefragt. Wenn er will, stehe ich aber weiterhin bereit. Dann erkläre ich ihm, wie 1860 funktioniert. Sie müssen wissen, dass es nach mir keinen besseren bei 1860 gab. Und das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Das sind Fakten. Ismaik muss wissen, dass es selbst in der Regionalliga dauern kann, um wieder aufzusteigen. Man darf nicht vergessen, die Mannschaft ist blutjung und überhaupt nicht stressresistent. Ich wünsche Daniel Bierofka von Herzen alles Gute. Ein Selbstläufer wird das aber nicht. Überall, wo du hinkommst, ist die Hütte voll. Die Gegner werden hochmotiviert sein.