VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Seit etwas mehr als einem Monat ist Ian Ayre (54) nun 1860-Geschäftsführer. Dass es gleich so turbulent an der Grünwalder Straße zugeht, damit konnte der Brite nicht unbedingt rechnen. Doch dieses Stahlbad wird ihm helfen, den Verein noch besser zu verstehen. Im Fachmagazin “kicker” sprach Ayre über:

sein Aus an der Anfield Road: “Liverpool ist meine Heimat, dort bin ich geboren und aufgewachsen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich meinen Job dort erledigt habe. In meiner Zeit hat der Verein enorme Fortschritte gemacht, wir haben uns in allen Bereichen verbessert. Das letzte Spiel, was ich an der Anfield Road gesehen habe, war gegen Tottenham. Ich glaube, auf dem Feld stand nur ein Spieler, den ich nicht geholt habe, dazu an der Seitenlinie Jürgen Klopp, ein Weltklasse-Coach. Meine Arbeit war beendet, nun bin ich hier und will bei 1860 das nächste Kapitel schreiben.”

seine Rolle in den ersten Wochen: “Wenn man so ein Projekt wie hier beginnt, muss man erst einmal beobachten, wie die Abläufe sind und was in dem Verein vorgeht. Deshalb bin ich auch früher als vereinbart eingestiegen. Ich wollte die Zeit nutzen, den Verein zu analysieren, wenn er voll im Spielbetrieb steht. Ich will wirklich verstehen, wie ich dem Klub genau helfen kann. Es hat keinen Sinn, hier aufzutauchen und Veränderungen zu beschließen, ohne zu wissen, was vor sich geht. Ich beobachte, versuche zu verstehen und lerne. Ende der Saison werde ich dann einen Plan entwickeln, um den Verein zu strukturieren.”

das Verbesserungspotential bei 1860: “Wir können die Kommunikation intern wie extern verbessern. Wir werden intensiv mit dem Trainer besprechen, welche Qualität die Mannschaft im Sommer braucht, denn wir wollen das bestmögliche Team für die nächste Saison. Langfristig wollen wir die Struktur im Verein verbessern, die Qualität, die Professionalität. Der Umgang mit den Fans, Mitgliedern und Businesspartnern muss auf einem besseren Level funktionieren. Wir können uns beinahe in jedem Bereich steigern - das wird allerdings Zeit brauchen.”