VON OLIVER GRISS UND STUART FRANKLIN (BONGARTS/GETTY IMAGES)

Nachdem Andreas Rettig die Löwen und ihren Investor Hasan Ismaik zuletzt scharf attackierte, warnt der Geschäftsführer des FC St. Pauli nun erneut vor einer Öffnung der DFL für Investoren durch den Wegfall der sogenannten 50+1-Regel. “Wenn 50+1 fällt, geht das Wettrennen nach dem reichsten Oligarchen los. Dann haben wir keine Bundesliga-Tabelle, sondern die Forbes-Tabelle”, sagte der 53-Jährige der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”.

Rettig verwies auf den WM-Titel 2014, den Deutschland trotz der 50+1-Regel geholt hatte, und erteilte Investoren bei St. Pauli eine klare Absage: “Niemals. Wir sind mit dem Prinzip, als mitgliedergeführter Verein Lasten auf viele Schultern zu verteilen, gut gefahren. Warum sollten wir uns einem Investor ausliefern, wenn wir Tausende haben können und haben?” Einmal brauchte der FC St. Pauli den FC Bayern, damit er durch die Erlöse eines Freundschaftsspieles gerettet wird…

Kurios zudem: Als Rettig, der einst beim Werksklub Bayer Leverkusen ausgebildet wurde, beim FC Augsburg mit den Millionen von Ex-Boss Walther Seinsch hantierte, war das Thema 50+1 für ihn eher Nebensache. Schließlich brauchte Rettig in den sechs Jahren in der Fuggerstadt das Geld von Geschäftsmann Seinsch, um den FCA in die Bundesliga zu führen. Alles schon vergessen?

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