VON OLIVER GRISS UND MARK GEIGER

In der Fremde laeufts: Alex Schmidt. Foto: WAGNER In der Fremde laeufts: Alex Schmidt. Foto: WAGNERLöwen-Trainer: "Ich habe immer gesagt, dass wir in der Lage sind, Negativerlebnisse wegzustecken"

Wenn die Löwen nur immer in der Fremde spielen könnten…

Der 1:0-Sieg in Sandhausen war bereits der dritte Auswärts-Dreier in Folge. Eine Bilanz, die 1860 unverhofft wieder eine Chance auf Platz drei gibt. Alex Schmidt: "Ich habe immer gesagt, dass wir in der Lage sind, Negativerlebnisse wegzustecken. Die Mannschaft muss einfach an sich glauben. Das hat sie heute getan."

Der Mann des Tages war Marin Tomasov mit seinem Siegtor. "Ich habe immer an ihn geglaubt", sagte Trainer Alex Schmidt. Erst Fehleinkauf abgestempelt, nun der neue Hoffnungsträger der Blauen. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 3): Nahezu beschäftigungslos. Der 36-Jährige musste im gesamten Spiel kein einziges Mal ernsthaft eingreifen und erlebte einen sehr ruhigsten Spieltage im Trikot des TSV 1860.

Moritz Volz (Note 4): Rutschte überraschend für Grzegorz Wojtkowiak in die Startelf und fing sich schon in der 28. Minute völlig unnötig die Gelbe Karte ein. Danach wie gewohnt mit technisch limitierter Spielweise. Dennoch hatte er größtenteils seine rechte Abwehrseite im Griff. Zudem leitete er mit seinem Einwurf auf Rob Friend das Siegtor ein.

Gui Vallori (Note 3): Fehlerfreie Vorstellung des Spaniers, wenngleich er auch nicht sonderlich gefordert wurde. Seine Pässe nach vorne blieben allerdings noch verbesserungswürdig.

Kai Bülow (Note 3): Auch Nebenmann Bülow behielt in 90 Minuten jederzeit den Überblick und hatte die Offensivabteilung der Heimmannschaft voll im Griff. Auch mit etlichen klugen Zuspielen nach vorne.

Malik Fathi (Note 3): Zum wiederholten Male präsentierte sich der frühere Nationalspieler mehr als nur ordentlich. Sowohl defensiv als auch offensiv immer präsent. Nachdem die linke Defensivseite jahrelang unter Stefan Buck oder Arne Feick die größte Problemzone in der Löwenmannschaft war, scheint Fathi dort nun endlich die optimale Lösung zu sein.  

Dominik Stahl (Note 4): Der Abräumer vor der Abwehr holte sich ebenfalls schon frühzeitig den gelben Karton ab und musste danach des öfteren vorsichtiger in die Zweikämpfe gehen. Defensiv solide, nach vorne jedoch zu zaghaft. 

Daniel Bierofka (Note 4): Rannte und ackerte über die komplette Spielzeit, doch vor allem seine Flanken blieben meist mangelhaft. Genauso wie Nebenmann Stahl schon im ersten Durchgang mit Gelb vorbelastet.

Moritz Stoppelkamp (Note 3): In der ersten Halbzeit mit seiner sehr mageren Vorstellung, doch zum wiederholten Male konnte der Löwe mit der Pferdelunge sich genau dann steigern, als alle anderen auf dem Platz abbauten. Vor allem in der Schlussphase war er es, der den Ball immer wieder in der gegnerischen Hälfte behauptete.

Marin Tomasov (Note 2): Nach seinem Tor letzte Woche gegen Ingolstadt war der Kroate erneut der Schütze des einzigen Löwentreffers - diesmal langte er sogar zum Sieg, als er die Kopfballverlängerung von Rob Friend gekonnt in den Sandhäuser-Kasten hämmerte. Auch darüber hinaus mit einer aktiven Darbietung, wenngleich ihm nicht immer alles gelang. 

Rob Friend (Note 3): Haute sich erneut in jeden Ball rein. Trotz seiner Körpergröße von 1,93 m verlor er etliche Luftduelle. Doch in der 54. Spielminute gelang ihm dann doch die entscheidende Torvorlage per Kopf auf Tomasov. In der 10. Minute vergab er allerdings die Riesenchance, die Löwen frühzeitig in Führung zu bringen, kläglich.

Benny Lauth (Note 4): Eine schwache Vorstellung des Kapitäns. Gegen Ingolstadt noch aktivster Löwe, ging er in Sandhausen völlig unter. Zwar mit dem einen oder anderen hübschen Zuspiel in die Spitze, doch selbst strahlte er keinerlei Torgefahr aus.

Grzegorz Wojtkowiak (Note 3): Kam nach gut einer Stunde für den gelbverwarnten Volz und erledigte anschließend einen ordentlichen Job. Erstaunlicherweise hatte er diesmal sogar Zug nach vorne.

Christopher Schindler und Ola Kamara: Kamen beide zu spät für eine Bewertung.

Alexander Schmidt (Note 2): Seine Mannschaft hat diese schwierige Drucksituation gemeistert - und das spricht klar für den Trainer. Zwar blieb der spielerische Glanz völlig auf der Strecke, dennoch waren die drei Punkte ungefährdet. Scheint nun den richtigen Draht zu Goldtorschütze Marin Tomasov gefunden zu haben. Nach dem Siegtreffer rannte der Linksaußen zur Trainerbank und bedankte sich dort für das Vertrauen. 

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