VON OLIVER GRISS

“Über die Fehler von 1860 könnte ich ein Buch schreiben.” Sagt Petar Radenkovic, das größte Idol des Vereins. Am Samstag, dem 28. Mai 2016, jährt sich die Meisterschaft von 1966 zum 50. Mal. Ein rundes Jubiläum. Doch so gut ist der Radi auf seine große Fußballliebe derzeit nicht zu sprechen. Der Grund: Mangelnder Respekt und fehlende Wertschätzung.

“Für Anlässe, PR-Aktionen oder Merchandising war ich dem Verein immer gut genug - doch wenn`s um eine Jahresehrenkarte geht, dann bin ich es 1860 nicht wert”, klagte der Meister-Löwe von 1966 am Dienstagabend gegenüber dieblaue24: “Meine Kollegen der Meistermannschaft haben alle eine Karte bekommen - ich aber nicht. Was soll man dazu sagen? Irgendwas läuft in diesem Verein schief. Deswegen habe ich keine große Lust wegen 1860 nach München zu fliegen. Ich werde den Verein, die Fans immer schätzen -aber nicht diese merkwürdigen Mitarbeiter…”

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Beim 0:1 im Frühjahr gegen Greuther Fürth, als die Meister-Löwen von den Fans gefeiert wurden, hat der Kult-Löwe Noch-Geschäftsführer Markus Rejek damit konfrontiert. Die Antwort? “Er hat gesagt, dass er meine Adresse nicht hat. Das ist lächerlich”, schüttelte Radi irritiert den Kopf: “Meine Autogrammpost wird mir schließlich auch regelmäßig geschickt und seit 40 Jahren der Mitgliedsbeitrag pünktlich abgebucht.”

Wer ist der größte Löwen-Kopf aller Zeiten?

Umfrage endete am 31.05.2016 13:00 Uhr
Karl-Heinz Wildmoser
26% (788)
Petar Radenkovic
21% (637)
Werner Lorant
16% (498)
Rudi Brunnenmeier
8% (231)
Daniel Bierofka
5% (164)
Thomas Miller
4% (111)
Adalbert Wetzel
4% (111)
Thomas Häßler
3% (99)
Benny Lauth
3% (91)
ein anderer
2% (64)
Peter Nowak
2% (59)
Schorsch Metzger
2% (56)
Peter Grosser
2% (50)
Manni Wagner
1% (40)
Fredi Heiß
1% (26)
Klaus Fischer
0% (9)
Ferdl Keller
0% (8)

Teilnehmer: 3042



Von seiner Kritik nimmt der 81-Jährige, der seit Jahren in Belgrad lebt, 1860-Präsident Peter Cassalette explizit aus: “Cassalette ist sehr bemüht, er hat mich zum Heimspiel gegen Fürth abgeholt und wieder in die Münchner Wohnung meiner Tochter gefahren. Das war eine große Geste von ihm. Ich war positiv überrascht. Er hat mir gesagt, dass ihm diese Angelegenheit mit der Dauerkarte auch sehr peinlich ist.”

Cassalette hat Radenkovic nach dieblaue24-Informationen bereits zugesichert, dass er für die nächste Saison wieder eine Ehrenkarte bekommt.

Das große exklusive Radi-Interview lesen Sie am Samstag auf dieblaue24.