VON OLIVER GRISS

Der Jordanier, der seine Aktien nicht verkauft, will in Zukunft lieber Aufsichtsratsvorsitzender oder Hauptgesellschafter genannt werden

Bei Hasan Ismaiks Privataudienz am Donnerstagnachmittag im noblen Münchner Hotel “Vier Jahreszeiten” kam heraus, dass der Jordanier allein in den letzten zwei Jahren 20 Millionen Euro in den TSV 1860 gesteckt hat. Damit ist sein Investment laut eigener Aussage auf 50 Millionen Euro angewachsen. Dass Ismaik immer als Investor betitelt wird, schmeckt ihm allerdings nicht. Sein Wunsch: “Ich möchte gerne in Zukunft Aufsichtsratsvorsitzender oder Hauptgesellschafter genannt werden, denn es ist mehr für mich als ein Investment. Mein Engagement geht über Geld hinaus. Ich liebe das Blau. Ich liebe München. Ich liebe 1860. ich habe das Investment nie bereut. Es ist eine tolle Erfahrung!””

Rund zwei Millionen Euro hat Ismaik dennoch für Verstärkung des Löwen-Kaders locker gemacht. Dabei will Ismaik über Geld nicht so gern sprechen: “Es geht nicht um mehr oder weniger. Wir beschäftigen uns nicht mit dieser Frage, sondern auf das große Ganze. Es ist wichtig in Ruhe und mit Geduld die richtigen Entscheidungen zu treffen.”  Eine Entscheidung hat Ismaik schon lange getroffen - und zwar gegen die Verpflichtung von Felix Magath als neuer starker Mann beim TSV 1860. “Das Thema Felix Magath ist beendet, er steht nicht auf unserer Liste”, meinte Geschäftsführer Noor Basha.

Gleichzeitig wiederholte Ismaik, dass er nicht daran denke, seine Aktien (60 Prozent an der Fußballfirma 1860) abzugeben: “Bitte keine Gerüchte mehr, dass ich verkaufen will”, diktierte der Bauunternehmer fast flehend in die Schreibblöcke der Reporter.

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