VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als Gerhard Poschner (48) im April 2014 seinen Dienst beim TSV 1860 antrat, hatte er einen großen Traum: Den Abstieg als Spieler 2004 mit guter Arbeit als Sportchef an der Grünwalder Straße tilgen. Doch jetzt droht den Löwen nach 23 Jahren wieder der Sturz in die Drittklassigkeit. Nach dem 0:3 gegen Union Berlin fiel der TSV 1860 von Rang 15 auf Platz 17 zurück.  ”Insgesamt war das einfach zu wenig, ganz klar. Aber es sind noch drei Spiele, die Saison ist noch nicht zu Ende”, erklärte der 1860-Geschäftsführer am Sonntag gegenüber “Blickpunkt Sport”.

Dass seine Kaderzusammenstellung nicht allen gefallen hat, kontert Poschner so: “Alle wollten den Umbruch haben, alle haben danach geschrien”, erinnert Poschner. “Entweder man macht es richtig oder gar nicht. Das ist mein Anspruch. Im Nachhinein ist es immer möglich zu sagen, man hätte das eine oder andere mehr oder weniger machen können.” U.a. hat Poschner die Leistungsträger Gabor Kiraly, Moritz Stoppelkamp und auch Publikumsliebling Benny Lauth ohne Not abgegeben - heute steht dafür eine Mannschaft ohne Hierarchie auf dem Platz. Poschner: “Wir haben alle Fehler gemacht, da gehört Ricardo dazu, auch ich gehöre dazu -alle, die beteiligt sind.”

Poschner wünscht sich trotz der Ismaik-Millionen mehr Realismus an der Grünwalder Straße: ”Ich bin der Meinung, dass jeder Mal auch in der Realität ankommen sollte. Wir sind seit elf Jahren in der Zweiten Liga. Die Durchschnittsposition lag zwischen acht und neun. Mittlerweile sind wir ein fester Bestandteil in der Zweiten Liga.” Doch wie lange noch? Der Abstieg ist aus eigener Kraft nicht mehr zu vermeiden, man ist auf fremde Schützenhilfe angewiesen.

Über einen Plan B im Abstiegsfall will Poschner noch nicht reden: “Wir konzentrieren uns auf die restlichen drei Spiele. Alle anderen Dinge werden hinter verschlossenen Türen - wie es unsere Pflicht ist - besprochen.”

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