Bayerische-Vorstand Gräfer wünscht sich Hybrid-Löwen: "Wieso dagegen wehren?"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 31.12.2025 09:33
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Gräfer lobt das Präsidium: "Kommunikativ!"
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Die Grundvoraussetzungen für einen Löwen-Angriff sieht Gräfer weiterhin gegeben. Gegenüber der “TZ” sagte der Manager: „Der Verein hat eine gute Ausgangsposition und die Substanz des Vereins ist noch immer groß. Wir haben ein kommunikatives Präsidium, mit dem man es gerne zu tun hat.“ Gräfer hofft aber, dass sich die aktuellen Löwen-Bosse für mehr Demokratie an der Grünwalder Straße 114 öffnen: Weg von den teils verkrusteten Strukturen, hin zum zukunftsorientierten Denken. Gräfers Wunsch: Eine hybride Mitgliederversammlung.
Mehr Demokratie: Braucht 1860 künftig die Option einer Hybridwahl?
Heißt: Weg von der steifen Präsenz-MV, hin zu mehr Möglichkeiten (Onlinewahl, Briefwahl). Wie es seit diesem Jahr auch der große Bruder Borussia Dortmund praktiziert. Auch der Karlsruher SC bietet seit einigen Jahren die Hybrid-Option an. Ebenso Rot-Weiss Essen, Drittliga-Rivale des TSV 1860. Die Änderung hin zu einer hybriden Versammlung sei laut Gräfer auch ohne Satzungsänderung möglich - sofern das Präsidium diesen Vorgang unterstützt.
Gräfer zur TZ: “Ich finde es eine sehr gute Idee, die Hürden so abzubauen, dass möglichst vielen Mitgliedern eine Teilhabe möglich ist. Es gibt sehr viele Traditionsvereine, die diesen Weg gehen. Wieso dagegen wehren, wenn es doch die Chance gibt, möglichst vielen Mitgliedern diese Möglichkeit zu bieten?” Gräfer weiter: “Wenn von 27.000 Mitgliedern nur rund 500 abstimmen, dann sind das keine zwei Prozent. Also stimmen 26.500 Leute nicht ab. Sind die alle desinteressiert? Das glaube ich nicht. Mit einer Hybridversammlung glaube ich an eine Wahlbeteiligung von bis zu 40 Prozent.”
Gräfer kann sich auch vorstellen, bei 1860 als Gesellschafter einzusteigen, allerdings mit einem Einwand: “Wir können nur in Strukturen investieren, die transparent und stabil sind. Konkret heißt das: Wir würden nicht darüber nachdenken, uns zu beteiligen, wenn in der Ausrichtung des Vereins Instrumente wie die hybride Mitgliederversammlung weiterhin nicht zugelassen sind. Wer Investoren will, muss auch moderne Mitbestimmung zulassen.”
Wer es nicht mehr weiß: Zur MV 2023 gab es einen gemeinsamen (und dann bestätigten) Antrag vom heutigen Vize-Präsidenten Peter Schaefer und dem Verwaltungsrat, in dem u.a. steht: “Die Mitgliederversammlung ist nicht öffentlich und findet als Präsenzveranstaltung statt.” Mit einer Hintertür: “Wenn rechtliche Gründe in einem vollen Kalenderjahr die Einberufung einer fristgerechten Präsenzveranstaltung ausschießen, findet im selben Kalenderjahr eine Onlineversammlung statt.”






