VON OLIVER GRISS UND GETTY IMAGES (FOTO)

Vor einigen Jahren war Achim Beierlorzer ein ernsthafter Trainerkandidat beim TSV 1860 München – doch die Verpflichtung scheiterte einmal mehr am lieben Geld. Nach seinem Aus als Geschäftsführer beim Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg vor wenigen Wochen will der 58-jährige Franke nun zurück auf die Trainerbank.

In einem Interview mit dem “kicker” sprach der frühere Bundesliga-Coach auch über die Löwen – und bestätigte dabei, dass er 1860 im Sommer ausdrücklich zur Transferpolitik gratuliert hatte.
„Klar, ich bin mit Christian Werner in Kontakt. Immerhin waren wir beispielsweise auch an Florian Niederlechner dran“, erklärte Beierlorzer: „Zudem haben wir ein Testspiel mit 0:4 gegen die Löwen verloren – sie waren damals extrem weit in ihrer Entwicklung. Trainer Patrick Glöckner machte einen ebenso guten Job wie Christian Werner.“

Doch dann kam der Bruch. „In der Dritten Liga kann man sich auf nichts verlassen. Und bei Sechzig entsteht eben schnell Unruhe“, so Beierlorzer weiter. Dennoch traut er den Löwen viel zu: „Nach zuletzt vier Siegen in fünf Spielen ist mit 1860 wieder zu rechnen. Sie werden im Aufstiegskampf mitmischen.“

Aktuell beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur vier Punkte – umso wichtiger werden die beiden Auftaktspiele ins Jahr 2026 gegen Rot-Weiss Essen (17. Januar) und beim VfL Osnabrück (25. Januar).

Wer ist die Löwen-Mannschaft des Jahres 2025?

Umfrage endet am 09.01.2026 08:00 Uhr

Den Rauswurf von Geschäftsführer Christian Werner kann Beierlorzer bis heute nicht verstehen. „Ich hatte kurz zuvor noch mit ihm telefoniert, da hatte er sich sehr kämpferisch gegeben. Solche Entscheidungen treffen Vereine – ich kann das von außen nicht beurteilen. Aber nachvollziehen kann ich es auch nicht.“

Mit dieser Einschätzung steht Beierlorzer nicht allein. Einen wirklich plausiblen Grund für die Trennung gibt es bis heute nicht. Brisant: Werner besitzt noch einen Vertrag bis 2027, im Aufstiegsfall soll es sogar eine Option auf Verlängerung geben. Es bleibt abzuwarten, ob sich beide Parteien letztlich vor dem Arbeitsgericht wiedersehen.

Trainer Markus Kauczinski beschreibt Beierlorzer so: „Er ist ein erfahrener Fußballfachmann. Aber am Ende zählt das Ergebnis. Und mit dem Aufwand, den der TSV betreibt, wäre es eine Enttäuschung, wenn man nicht aufsteigt.“ Mit einem Budget von rund 6,3 Millionen Euro liegt 1860 allerdings nur im Mittelfeld der Drittliga-Geldtabelle. Beierlorzer bleibt dennoch überzeugt: „Meine Meinung war immer: Wenn sich der Verein komplett fokussieren, auf allen Ebenen bündeln und die Streitigkeiten abstellen würde, dann wäre er ein Aufsteiger – und würde sich vermutlich auch in der Zweiten Liga etablieren.“

db24 meint: Es ist immer wieder interessant, wie Drittliga-Experten die Löwen außerhalb der 1860-Blase einschätzen.