VON OLIVER GRISS UND IMAGO UND GETTY (FOTO)

Vor dem 0:2 gegen Verl hatte Löwen-Trainer Markus Kauczinski auf db24-Anfrage gesagt: “Wir haben ja schon darüber gesprochen – gerade wegen des Aderlasses im Sturm und Mittelfeld. Wir brauchen eine belastbare Aussage, was Sigi Haugen angeht, wie lange man damit rechnen muss.” Und: “Wir müssen schauen, was jetzt im Sturm passiert, wie die Perspektiven sind. Wir haben natürlich immer ein Auge auf den Markt, aber fühlen uns nicht gezwungen, einen Schnellschuss zu machen. Es geht bis Ende Januar, bis dahin haben wir die Möglichkeit. Deswegen warten wir da ab.”

Doch es ist kaum vorstellbar, dass die Sechzger abwarten - schließlich ist die Chance einmalig, die Dritte Liga nach oben zu verlassen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz 3 beträgt nur vier Punkte. Alles ist noch möglich, zumal die Dritte Liga in dieser Saison nicht besonders reich an Qualität ist. Es setzt sich keiner ab. Der Tabellenzweite SC Verl spielt den besten Fußball - auch weil Druck gibt es in Ostwestfalen nicht.

Ein Spur führt nach db24-Informationen nach Zypern - zu Emanuel Taffertshofer. Der 30-jährige Ex-Löwe (2003 bis 2016) spielt seit Sommer mit einem Einjahresvertrag ausgestattet bei Akritas Chlor, Aufsteiger der Cyprus League. Der gebürtige Landsberger war bis zum 1:1 am 1. Dezember gegen AEK Larnaka Stammkraft - seitdem wird er jedoch nicht mehr berücksichtigt. Ein Zufall? In der Beraterszene glabut man nicht daran.

Taffertshofer kann im Mittelfeld mehrere Positionen spielen - und nach den Ausfällen von Tunay Deniz und Max Christiansen soll er eine Option sein.

Positiv: Kauczinski hat mit dem Oberbayer in der Vergangenheit bereits beste Erfahrungen beim SV Wehen Wiesbaden gemacht Taffertshofer gehört zu den Aufstiegshelden von 2023, die Arminia Bielefeld in der Relegation bezwungen haben.

Vorteil: Taffertshofer dürfte nicht besonders teuer sein, was natürlich ins Preissegment der Löwen passen würde. Für Taffertshofer spricht die Zuverlässigkeit.

Taffertshofer spielte in der Saison 2015/2016 zweimal für die Löwen-Profis - Trainer Benno Möhlmann setzte den Mittelfeldspieler bei den Niederlagen gegen den KSC (0.1) und FSV Frankfurt (0:1) ein.

Gibt’s bald ein Löwen-Happyend für Taffertshofer? Gegenüber dem “Merkur” sagte er vor einigen Monaten: “Irgendwann mal wieder für 1860 zu spielen oder dort zu arbeiten – diesen Gedanken hat man natürlich immer im Hinterkopf. Ob es sich ergibt, wird man sehen.” Jetzt könnte die Zeit reif sein.