Gräfer ist die Stimme der nicht-organisierten Fans
- VON OLIVER GRISS
- 03.12.2025 11:17
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VON OLIVER GRISS
Gegen die Bayern, die sportlich Lichtjahre von 1860 entfernt sind, zu sticheln, gefällt vielleicht der Westkurve, nicht aber den Fans des TSV 1860, die früher über viele Jahre Duelle auf Augenhöhe gegen den deutschen Rekordmeister erlebt haben und dieses künstliche Aufblasen richtig einordnen können.
Was wichtig ist: Bei 1860 müssen sie endlich verstehen, dass nicht nur der Umgang mit dem Gegenüber wichtig ist, sondern auch die Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist. Gräfer ist bei seiner Wortwahl nicht beleidigend oder anmassend geworden - im Gegenteil: Er hat für seinen Beitrag von vielen Fans Applaus bekommen - weil in seinen Worten viel Wahres steckt. Mang hat keinen Grund, sauer auf Gräfer zu sein.
Klar ist aber auch: Es gibt nicht die eine Meinung, sondern viele verschiedene - und genau das sollte auch Mang akzeptieren, wenn er ein Präsident für alle Löwen-Fans werden will.
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Mang geht mit der Stadion-Frage voll ins Risiko: Er setzt alles auf Giesing und schließt einen Standort Riem aus. Ein gefährlicher Weg. Was macht 1860, wenn die Machbarkeitsstudie nicht von Erfolg gekrönt ist und einen Umbau auf 25.000 Fans ausschließt? Oder schon mal darüber nachgedacht, wenn prinzipiell ein Käufer für die Ismaik-Anteile gefunden ist, dieser aber den Klub nur erwerben will, wenn man sich nicht auf den Giesinger Weg versteift? Status: Es könnte noch komplizierter werden als es schon ist. Auf Ismaik braucht man bei 1860 nicht mehr zu setzen. Er hat nach einem 14-jährigen bedingungslosen Kampf gegen ihn abgeschlossen.
Genau deshalb ist Gräfer als Stimme der nicht-organisierten Löwen-Fans so relevant. Er muss sich seiner Verantwortung auch bewusst sein. Sechzig braucht Meinungsmacher wie ihn, denen man aufgrund ihrer Historie und ihrer Investitionen abnehmen darf, dass sie es ernst meinen mit 1860 und Erfolg haben wollen. Andere müssen das an der Grünwalder Straße 114 erst noch beweisen.






