Umbau Grünwalder: Müsste 1860 für sechs Jahre ins Olympiastadion ausweichen?
- VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
- 01.12.2025 17:34
- 2 Minuten Lesezeit
- 67 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND GETTY (FOTO)
Gegenüber der Stadt München hat der Klub im Zuge der Stadion-Diskussion ums Grünwalder große Pläne verkündet, wie jetzt aus einem Papier aus dem Rathaus der Abteilung Referat für Bildung und Sport hervorgeht: “Der TSV 1860 von München hat in den letzten Monaten mehrfach bekundet, dass er großes Interesse an einem weiteren Austausch hinsichtlich eines Ausbaus des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße hat und sich einen regelmäßigen Austausch mit der LHM hierzu wünscht. Als klares Ziel des Präsidiums und der Investorengruppe wurde der Aufstieg in die Bundesliga oder 2. Bundesliga formuliert. Zudem erfolgte ein klares Bekenntnis zum Verbleib im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße mit einer gewünschten Kapazität von 25.000 Zuschauer. Angestrebt wird ein Ausbau nach den Anforderungen der Bundesliga. Auch ein mögliches Erbbaurecht wurde wieder ins Spiel gebracht.”
Der Verein will eine Machbarkeitsstudie auf den Weg bringen, die von der Stadt München unterstützt werde - ob danach alle schlauer sind? Im Schreiben steht: “Wesentlich ist dabei die Frage der zulässigen Zuschauerkapazität, für die durch den Verein eine Machbarkeitsstudie beauftragt werden soll, da laut TSV München von 1860 die Wirtschaftlichkeit des Stadionbetriebs nur mit einer entsprechenden Stadionkapazität erreicht werden kann. Dazu gehören auch die Ergänzung von Oberrängen für VIP-Logen/Hospitalitybereiche, die Frage des Namensrechts für das Stadion und die Nutzung der Stadiongastronomie/Kioske. In die gegründete Stadionkommission sollen nun durch den Verein sukzessive Fachexperten einbezogen werden, die alle aufgeworfenen Fragen zum Bau- und Planungsrechts klären sollen. In die Gespräche einzubeziehen sind insbesondere die Aspekte des Lärm- und Anwohnerschutzes sowie Sicherheitsanforderungen und Brandschutz.”
Für die Sanierung des Grünwalder Stadions im Bestand sei wegen der “Komplexität der Maßnahme zum jetzigen Zeitpunkt von einem Zeitfenster von insgesamt cirka fünf bis sechs Jahren für die Planung und Umsetzung auszugehen.” Heißt: Die Kultstätte wäre dann nicht nutzbar - eine Sanierung unter laufendem Spielbetrieb ist ausgeschlossen. Die Löwen könnten ab 2029 ins dann renovierte Olympiastadion umsiedeln. Damit ist das Angebot von OB Dieter Reiter für ein Löwen-Stadion in Riem vermutlich endgültig vom Tisch.
Die Baukosten, die die Stadt im November 2024 kalkuliert hat, liegen bei rund 40 Millionen Euro (Errechnung November 2024) - und das explizit ausschließlich für den Erhalt. Die Wünsche der Löwen sind hier noch nicht enthalten.
Bis Ende 2026 braucht der Stadtrat eine finale Entscheidung. Im Beschluss des Sportausschusses des Stadtrates vom 3. Dezember 2025 steht: “Sollten sich weitere Verzögerungen hinsichtlich der durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen ergeben, steigt das Risiko von einer Beeinträchtigung des Spielbetriebs, da in diesem Fall Teilsperrungen oder eine komplette Sperrung des Stadions nicht ausgeschlossen werden können. Daher muss dies auch bei den derzeitigen Überlegungen des TSV München von 1860 berücksichtigt werden. Die Landeshauptstadt München wird den Verein bestmöglich hinsichtlich dessen Überlegungen und Planungen unterstützen.” Bis Ende 2026 auch geklärt sein, wie 1860 das Projekt finanziell stemmen will und in welcher Höhe die Stadt Miete oder Pacht verlangt.






