"Expected points"-Ranking: 1860 nur auf Rang 17
- VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
- 15.11.2025 10:52
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VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Die sogenannten „expected points“ zeigen, welche Punktzahlen statistisch erwartbar gewesen wären – basierend auf der Qualität der herausgespielten Chancen und der zugelassenen Abschlüsse. Vergleicht man diese Daten mit der realen Drittliga-Tabelle, ergeben sich einige bemerkenswerte Abweichungen – besonders mit Blick auf den TSV 1860 München.
Während die Tabelle bekanntlich nie lügt und für die Löwen nach 14 Spielen den enttäuschenden Platz 14 ausweist, ergibt die analytische Betrachtung ein anderes, fast noch ernüchternderes Bild: In der „expected points“-Tabelle steht der TSV 1860 sogar auf einem Abstiegsrang.
Das Statistik-Portal footystats hat die Daten veröffentlicht – und kommt zu einem klaren Ergebnis: 1860 hat laut Expected Points sechs Zähler mehr geholt, als aufgrund der Torchancen-Qualität eigentlich möglich gewesen wäre. Statt 18 Punkten stünden die Löwen in einem realistischen, datenbasierten Modell nur bei 12 – das wäre Platz 17.
Interessant: Damit zählt der TSV 1860 neben dem nächsten Heimgner 1. FC Saarbrücken, der ebenfalls als Aufstiegskandidat vor der Saison gehandeln wurde, zu den größten Überperformern der gesamten Liga. Beim FCS ist der Trend noch deutlicher: Die Saarländer stehen real bei 20 Punkten und Tabellenplatz 10 – laut “Expected Points” müssten sie mit nur 14 Zählern tief im Tabellenkeller hängen.
Auch der Blick auf die Ligakonkurrenz zeigt, wie stark die Realität und die datenbasierte Bewertung auseinanderklaffen: Hansa Rostock wäre nach Expected Points Tabellenführer – in der echten Tabelle rangieren die Hanseaten nur auf Platz 8. Duisburg, aktuell Spitzenreiter, würde in der Daten-Tabelle einen Punkt schlechter abschneiden. Hoffenheim II hätte fünf Zähler mehr holen müssen und wäre auf dem Papier ein Aufstiegskandidat. Rot-Weiss Essen dagegen performt ziemlich exakt so, wie es die Zahlen prognostizieren.
Für die Sechziger jedoch ist die Diskrepanz besonders deutlich: Die Löwen stehen zum einen besser da, als es die eigenen Leistungen vermuten lassen - und die Ergebnisse haben mehrfach über dem eigentlichen Leistungsniveau gelegen. Ein Befund, der sportlich ein Warnsignal ist – und unterstreicht, dass die Mannschaft von Markus Kauczinski trotz punktueller Lichtblicke noch weit entfernt von Stabilität und Konstanz ist. Nächstes Training: Montag um 14 Uhr. Dann können offensichtliche Schwächen aufgearbeitet werden.






