VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Das Worst Case-Szenario wurde fürs Erste abgewendet: Die Löwen sprangen am Mittwochabend über die Toto-Pokal-Hürde Aubstadt und stehen nach dem 4:0 im 730-Seelen-Dorf nun im Halbfinale. Das erste Mal seit vier Jahren. Einer, der dazu beigetragen hat, ist Philipp Maier.

Während der frühere Ulmer unter Patrick Glöckner gar nicht mehr berücksichtigt wurde, drängt sich der 31-jährige Oberbayer nun bei Markus Kauczinski auf. In Aubstadt gehörte er zu den besseren Löwen, stabilisierte die Dreierkette und war auch obendrein Torschütze. Er traf aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 3:0.

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Plötzlich darf sich der 31-jährige Maier wieder berechtigte Hoffnungen machen, dass sein Wechsel zu seinem Lieblingsklub kein Flop, sondern vielleicht doch noch eine Win-win-Beziehung wird. Er bringt genau das mit, was Kauczinski sucht: Mentalität, Leidenschaft und Zweikampfstärke. Und seine Polyvalenz passt ebenfalls ins Anforderngsprofil: Er kann mehrere Positionen spielen. Am Rande des Viertelfinal-Sieges in Aubstadt sprach Maier mit db24 über:

die kleine Wiedergutmachung für die Derby-Watschn in Regensburg: “Es war einfach wichtig, dass wir nach dem Regensburg-Spiel sofort eine Reaktion zeigen. Ich glaube, wir haben es souverän wie eine Männer-Mannschaft runtergespielt. Wichtig war, dass wir vorher ins Hotel gegangen sind und die Vorbereitung optimal war. Aber auch, dass wir ohne Gegentor geblieben sind. Wir haben gezeigt, dass wir die Profis sind und unsere Pflicht erledigt haben. Jetzt haben wir dann im Toto-Pokal ein cooles Halbfinale…”

die eigene Performance: “Mir ist der Trainer-Wechsel ein bisschen zu Gute gekommen, da brauche ich nicht drumrum reden. Ich war froh, dass ich in Regensburg eine Halbzeit bekommen habe und jetzt in Aubstadt von Anfang an spielen durfte. Ich denke, wir haben es im Kollektiv sehr gut verteidigt. Ich glaube, darauf können wir aufbauen. In der Länderspielpause haben wir jetzt ein paar freie Tage - und dann geht’s gegen Saarbrücken mit einem richtigen Brecher. Wir müssen schauen, wenn wir mal 0:1 zurückliegen, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten und in der Lage sind, zurückzukommen. Darüber haben wir auch gesprochen.”

die Kauczinski-Suche nach den Löwen, die “Dreck fressen”: “Es kann sein, dass er sie gefunden hat (lacht). Man muss sich bewusst sein, dass es im Pokal nicht immer einfach ist. In Aubstadt muss man erst einmal 4:0 gewinnen. Jede Mannschaft braucht, die Gras und Dreck fressen können, die Mentalitätsspieler sind. Ich würde mich schon als Mentalitätsspieler bezeichnen. Ich bin einer, der über die Mentalität kommt. Wenn ich gebraucht werde, versuche ich da zu sein.”

sein Wunschlos im Halbfinale: “Ich persönlich würde gerne gegen Wacker Burghausen antreten, da habe ich ja selbst gespielt. Meine Familie kommt da ganz aus der Nähe. Aber gerne auch Haching. Das ist immer ein brisantes Duell.”