VON OLIVER GRISS UND GETTY IMAGES (FOTO)

Rolle rückwärts…

Die Ulmer Kapitäne Johannes Reichert und Christian Ortag, die zuletzt mit einem Brandbrief dafür sorgten, dass Geschäftsführer Markus Thiele und Trainer Moritz Glasbrenner beim Zweitliga-Absteiger gehen mussten, rudern jetzt überraschend zurück und entschuldigten sich.

“Unsere vertraulichen Zeilen waren ausschließlich an den Aufsichtsrat gerichtet und in keinster Weise für die Öffentlichkeit bestimmt. Dass das Schreiben dennoch, wie auch immer, nach außen gedrungen ist, beschäftigt uns sehr”, schreiben Ortag und Reichert in einer frischen Stellungnahme. “Wir bedauern unsere emotionale Wortwahl in diesem Brief.”

Rückblickend betrachtet waren Aussagen wie ‘vergiftete Atmosphäre’ und ‘unerträgliche Situation’ absolut falsch gewählt”, betonen sie und entschuldigen sich dafür, dass “in der Öffentlichkeit nun ein solch schlechtes Bild einzelner Personen, konkret Trainer und Geschäftsführer, entstanden ist”.

Zudem widersprechen die beiden Ulmer Führungsspielern ihrer Meinung falsch vermittelten Eindrücken: “Zu keinem Zeitpunkt kam es zu einer Spielerrevolte. Zu keinem Zeitpunkt wollten wir als Mannschaft bestimmte Personen diskreditieren. Und zu keinem Zeitpunkt waren wir in der Opferrolle, sondern waren uns jederzeit unserer Verantwortung als Mannschaft für die sportliche Situation bewusst.”

Sehr selbstkritisch habe man die Leistungen in einem internen Gespräch mit den Mannschaftskollegen am Sonntagmorgen besprochen. Zusätzlich sei bei diesem Austausch aber auch “kritisch über unsere sportlichen Verantwortlichen diskutiert und mehrere Sorgen und Bedenken über die zukünftige Zusammenarbeit geäußert” worden. Aus diesem “emotionalen, hitzigen und doch sehr selbstkritischen Gespräch” sei schließlich die Entscheidung resultiert, einen Brief an den Aufsichtsrat zu schreiben.

Wer neuer Trainer in Ulm wird, ist noch nicht bekannt. Vorübergehend wird NLZ-Leiter Oliver Unsöld die Mannschaft auf die weiteren Aufgaben vorbereiten. Das nächste Auswärtsspiel führt den TSV 1860 am 29. November nach Ulm.