Kauczinski: "Es geht darum, Jungs zu finden, die Dreck fressen"
- VON OLIVER GRISS (TEXT UND FOTO)
- 11.11.2025 10:23
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VON OLIVER GRISS (TEXT UND FOTO)
Doch am Montagvormittag, wenige Stunden nach der höchsten Saisonniederlage, war eigentlich alles wie immer: Die Profis, die mindestens 45 Minuten in den Beinen hatten, waren im Kraftraum, die Reservisten trainierten auf dem Einserplatz - unter der strengen Beobachtung von Kauczinski, dem das Debakel in der Oberpfalz sichtlich in den Gliedern steckte. Als Patrick Hobsch, Maxi Wolfram & Co. für diese Einheit anschwitzten, stapfte der Trainer immer wieder über den Platz. Suchte er dabei nach Lösungen, wie er seiner Mannschaft neben der Kontinuität die Basics des Fußballs vermitteln kann? Später kam Geschäftsführer Manfred Paula auf den Platz. Beide steckten die Köpfe zusammen.
An der Qualität liegen diese gravierenden Leistungsschwankungen nicht: Sie sind sowohl eher in der mangelnden Einstellung zum Beruf als auch im chronischen Verletzungspech beim TSV 1860 zu suchen. Nicht weniger als fünf potentielle Stammkräfte fallen weiter aus: Jesper Verlaat, Tunay Deniz, Raphael Schifferl, Kilian Jakob und Morris Schröter fehlen. Insbesondere Verlaat als Führungskraft und Deniz als Ballverteiler und Vorbereiter sind unersetzbar.
Dass hinter vorgehaltener Hand die Zusammenstellung des Kaders kritisiert wird, ist typisch Sechzig: Im Sommer wurde der Löwen-Kader nicht nur von Offiziellen in den höchsten Tönen gelobt, sondern auch von 15 von 17 Drittliga-Trainern, die 1860 zum Aufstiegskandidaten machten. Und das haben Pele Wollitz, Dietmar Hirsch & Co. nicht getan, um von der eigenen Stärke abzulenken, sondern aus voller Überzeugung. Tatsache ist: Die Löwen haben jede Menge indivdiueller Qualität, aber eben (noch) keine gewachsene Mannschaft. Deswegen sind die Ausschläge auch zu erklären: Zwei Siege über die Tabellenführer Duisburg (3:1) und Cottbus (3:0) - dann eine unerklärliche Leistung in Regensburg.
Im Toto-Pokal-Viertelfinale in Aubstadt (Mittwoch, 18.30 Uhr, db24-Ticker) können die Sechzger jetzt zeigen, ob sie wirklich Dreck fressen können. Auf dem tiefen Regionalliga-Rasen in Unterfranken wird das gefragt sein, um eine weitere Blamage zu vermeiden.






