Kauczinski: Wo er die Hebel jetzt ansetzt
- VON OLIVER GRISS
- 29.10.2025 16:03
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VON OLIVER GRISS
Doch wer glaubt, dass der 55-Jährige jetzt mit der Brechstange reingeht und seine Spieler bis an die Schmerzgrenze treibt, liegt falsch. „Ich kann nicht sagen: Die Jungs sind nicht fit – das stimmt nicht! Der Stand ist unterschiedlich. Der eine hat diese Qualität, der andere diese. Woran wir jetzt arbeiten können, ist, dass wir die Intensität hochschrauben“, erklärte Kauczinski am Mittwochnachmittag in einer kleinen Presserunde. „Das ist das Einzige, was ich in dem Zeitraum, in dem ich bin, verändern kann. Die Jungs hatten vom Pensum her viele Umfänge.“
Sein Ansatz bei der Dosierung: „Ich kann kurzfristig nur eingreifen, indem ich kurze Intervalle trainiere, kurze, knackige Sachen mache. Alles andere würde viel zu lange dauern, um es aufzubauen. Ich kann ein paar Prozente rausholen, damit die Jungs vom Stehvermögen besser werden und sich am Spieltag fitter fühlen. Deswegen nehmen wir den Umfang gerade runter und arbeiten im Schnellkraftbereich. Da habe ich am ehesten die Chance, noch irgendwelche Zugewinne zu haben. Was viele sagen: Jetzt mit dem Medizinball rauszugehen und zwei- oder dreimal am Tag zu trainieren, würde die Jungs nur müde machen – das ergibt keinen Sinn.“
Heißt im Klartext: Weil sich die Löwen bereits im fortgeschrittenen Stadium der Hinrunde befinden, kann Kauczinski nicht den „Quälix“ geben. Die täglichen Einheiten dauern rund 70 Minuten – für den 1860-Trainer genug Volumen, um seine Mannschaft gezielt auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten.
Kauczinski will seine Löwen vor allem auch mental auf die kommenden Wochen einstellen: „Mein Job ist jetzt, das Beste rauszuholen. Was ich den Jungs gesagt habe: Wir haben gegen Duisburg mit einem guten Management gezeigt – und natürlich auch mit dem Glück an der richtigen Stelle –, dass du Spiele gewinnen kannst. Weil die anderen sind auch nicht perfekt. Es sind immer 50:50-Spiele.“
Im Heimspiel gegen Spitzenreiter Energie Cottbus (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) wird Kauczinski seine Spieler daran erinnern, dass die Löwen unter seiner Regie mit dem MSV Duisburg bereits den ungeschlagenen Tabellenführer besiegt haben. Warum also sollte Sechzig dieses Kunststück nicht ein zweites Mal gelingen? Kauczinski wird genau das Niederlechner & Co. in den nächsten Tagen einreden.






