Nach dem 1:3 in Mannheim: So schaut`s aus, Sechzig!
- VON OLIVER GRISS
- 27.10.2025 15:42
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VON OLIVER GRISS
SV WALDHOF MANNHEIM - TSV 1860 MÜNCHEN 3:1.
So brüllte der Löwe: Dähne (db24-Note 3) – Dulic (3,5), Schifferl (3), Voet (4) – Rittmüller (3,5), Christiansen (4/67. Maier 4), Jacobsen (3,5/85. Reinthaler 4), Lippmann (4/76. Wolfram 4) – Volland (4/67. Philipp 4) – Niederlechner (4,5/67. Hobsch 4), Haugen (4).
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So spielte Mannheim: Nijhuis – Klünter, Hoffmann, Karbstein, Abifade (85. Sechelmann) – Ferati (56. Diakhaby), Rieckmann (56. Michel), Sietan, Masca – Okpala (85. Boyd), Lohkemper.
Tore: 0:1 (10.) Christiansen, 1:1 (24.) Abifade, 2:1 (60.) Okpala, 3:1 (66.) Okpala.
Gelbe Karten: Hobsch, Christiansen, Niederlechner – Sietan.
Zuschauer/Löwenanteil: 15.927/3.200.
Schiedsrichter: db24-Note 5,0 für Felix Wagner. Der 24-jährige Zweitliga-Referee war nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Trotz klarer Sicht auf das Strafraum-Foul an Kevin Volland ließ Wagner weiterspielen – und auch die kuriose Szene zu Beginn der zweiten Halbzeit im Mannheimer Strafraum bewertete der Schiedsrichter falsch. Statt einer Wiederholung des Freistoßes (Hoffmann hatte den Ball gegenüber Sigurd Haugen geblockt) hätte es Elfmeter für 1860 geben müssen. Außerdem soll laut Ex-Referee Babak Rafati Christiansens 1:0 wegen einer vorigen Abseitsstellung irregulär gewesen sein.
Die db24-Spielbewertung: Note 3,5. Die erste Hälfte, in der der TSV 1860 durch das Führungstor Max Christiansen den besseren Start erwischte, aber wenig später durch Abifade fulminant das 1:1 kassierte, war Abnutzungskampf auf gutem Niveau pur. Die Löwen hatten auch nach dem Seitenwechsel gut begonnen, doch dann riss schnell der Faden. Körperlich baute die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski im Fünf-Minuten-Takt immer mehr ab und kassierte folgerichtig Gegentreffer zwei und drei durch Kennedy Okpala. Und das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können, hätte nicht 1860-Torwart Thomas Dähne einige Male gelöscht.
Die db24-Kurvenanalyse: Note 3. Über 3.200 Löwen-Fans machten sich auf den Weg nach Mannheim – das ist eine XXL-Unterstützung, wie man sie in der Dritten Liga nicht oft sieht. Anfangs herrschte im Gästeblock eine beeindruckende Lautstärke, die das Team spürbar nach vorne pushte. Doch je länger das Spiel dauerte und je ernüchternder die Leistung auf dem Rasen wurde, desto stiller wurde es unter den Löwen-Anhängern. In der zweiten Halbzeit kam dann auch noch Politik ins Spiel: “Olympia-Trick, wir durchschaun den Plan. Das Grünwalder ausbaun, ganz ohne Oly-Wahn. NOlympia” - ein Spruchband, das die sportliche Situation in den Hintergrund rückte. Und als schließlich viele die Zeilen „Scheiß egal, in welcher Liga…“ anstimmten, dürfte das auf die Mannschaft kaum motivierend gewirkt haben. Leidenschaftlich gestartet, dann ernüchtert und mit gemischten Botschaften geendet – ein Auftritt mit Licht und Schatten. Dass am Ende ein paar verankterte Sitzschalen im Gästeblock aus der Verankerung gerissen wurden, bestätigt die Enttäuschung.
Zum Lachen: Die edlen goldenen Ausweichtrikots - zumindest vom Outfit sind die Löwen erstklassig.
Zum Weinen: Die Löwen-Doku “Rise & Fall” in der ARD-Mediathek: Gut gemacht, aber alte Wunden aufgerissen. Einer der Hauptprotagonisten, seines Zeichens Pro1860-Boss, sagte tatsächlich: “Das eine Jahr in der Vierten Liga war in meiner Fankarriere das absolut schönste Jahr bisher.” Damit ist alles gesagt. Die Doku anschauen und den Verfall des Klubs in den letzten 20 Jahren verstehen.
Der Trainer-Check: db24-Note 4 für Markus Kauczinski. Sein Matchplan funktionierte nur in der Anfangsphase: Forsch und stabil trat der Löwe auf, setzte Mannheim früh unter Druck und ging verdient in Führung. Doch danach verloren die Blauen zunehmend den Zugriff – und ruhten sich zu sehr auf dem 1:0 aus. Die Folge: Drei Gegentore in Serie. Kurz nach dem dritten Treffer nahm Kauczinski mit Kevin Volland und Florian Niederlechner ausgerechnet die beiden offensiven Hoffnungsträger vom Feld – ohne dass sich das Spiel danach stabilisierte. Seine Mannschaft war körperlich und mental nicht mehr in der Lage, die Partie zu drehen. Jetzt liegt es am Coach: Es ist ihm nicht verboten, die Buam härter ranzunehmen – im Gegenteil. Wer in dieser Liga bestehen will, braucht mehr Wucht, Wille und Widerstandsfähigkeit.
Mein Löwen-Held(en): Alle Sponsoren, die weiter 1860 unterstützen - und dies auch weiterhin vorhaben.
Der beste Spieler auf dem Platz: Mannheims Kennedy Okpala (db24-Note 2), Doppel-Torschütze und Wegbereiter für drei Punkte.
Der Löwen-Spruch des Tages: “Das war alles zu wechselhaft.” Markus Kauczinski.
So schaut’s aus, Sechzig: Wille schlägt oft Qualität. Nur wer HART arbeitet, wird am Ende belohnt!






