Haugen nach Glöckner-Frust: "Die letzten Wochen waren nicht lustig!"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 22.10.2025 09:21
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
„Die letzten Wochen waren nicht lustig. Wir hatten schwierige Zeiten. Ich hoffe, das war heute der Wendepunkt. Das Tor war einfach zu machen für mich. Ich bin sehr, sehr glücklich. Es ist, als würdest du hundertmal anrennen – und beim 101. Mal bekommst du endlich etwas zurück.“
Was Haugen vor allem zurückbekommen hat, ist Vertrauen – das Vertrauen von Markus Kauczinski. Der neue Löwen-Trainer ließ ihn erstmals über die komplette Spielzeit ran. Ob es Zufall ist, dass Haugen ausgerechnet bei der Kauczinski-Premiere doppelt traf, darf jeder selbst bewerten. „Sigurd hat ein Mega-Spiel gemacht“, lobte der neue 1860-Coach.
Fakt ist: Unter Vorgänger Patrick Glöckner hatte Haugen einen schweren Stand. Als die Löwen drei Spiele in Folge verloren und in eine Wiesn-Depression rutschten, war der Ex-Rostocker nur Kurzarbeiter: 45 Minuten beim 1:2 in Rostock, 16 Minuten beim 1:5 gegen Hoffenheim II, 31 Minuten beim 0:2 in Aue. Im Hintergrund soll es sogar unterschiedliche Einschätzungen zwischen Glöckner und Ex-Geschäftsführer Dr. Christian Werner über den Spieler gegeben haben.
Haugen war im Sommer-Schlussverkauf überraschend auf den Markt gekommen – Werner wollte ihn unbedingt verpflichten, um dem Löwen-Kader mehr Unberechenbarkeit und Tempo zu verleihen. Dafür zahlte 1860 sogar eine kleine Ablösesumme. Inzwischen ist Haugen der erfolgreichste Torschütze im Kader.
Und weil immer wieder lanciert wird, der Löwen-Kader habe keine Geschwindigkeit: Werner wollte schon früh in der Transferperiode den früheren Regensburger und Hochgeschwindigkeitsprofi Noah Ganaus (aktuell sieben Tore in 14 Spielen für Odense BK) sowie Leander Popp aus Fürth (jetzt an Viktoria Köln verliehen, derzeit verletzt) holen. Doch nicht alle im Verein sollen diese Ideen mitgetragen haben.
Welcher Löwen-Neuzugang hat Sie bislang am meisten überzeugt?
Haugen selbst will den Blick nur noch nach vorne richten, vielleicht hat er auch deswegen seinen Haarschnitt verändert: „Manchmal ist es so im Fußball. Ich denke, es war ein Neustart für alle. Ich habe großes Vertrauen in die Spieler, den Staff und den gesamten Verein. Unser Niveau in den letzten Wochen war zu niedrig – wir müssen uns wieder steigern, stabilisieren. Aber grundsätzlich, denke ich, sind wir eine sehr gute Mannschaft.“ Beweistermin: Am Samstag in Mannheim.