VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (IMAGO)

Das, was die wenigen Kiebitze in den letzten Tagen an der Grünwalder Straße 114 beobachten konnten, bestätigte der neue Löwen-Trainer Markus Kauczinski am Freitag: Die Mannschaft hat die Altlasten, die Anfang der Woche noch zu spüren waren, hinter sich gelassen. Verbitterung und Skepsis sind einer spürbaren Vorfreude und neuem Selbstvertrauen gewichen. „Anfang der Woche hat man gemerkt, dass noch etwas hängt. Das war aber am Freitag ganz anders. Die Mannschaft ist bereit, etwas hinter sich zu lassen“, sagte der 55-Jährige vor seiner Trainer-Premiere beim TSV 1860 gegen Spitzenreiter MSV Duisburg (Sonntag, 16.30 Uhr, db24-Ticker). „Wenn wir diese Intensität auf den Platz bringen und das abrufen, was an Talent in dieser Mannschaft steckt, dann wird das am Sonntag ein mega Spiel.“

Dabei hatte Kauczinski nur wenige Tage Zeit, um die Bremse zu lösen. Doch mit seiner Erfahrung, Lockerheit und aufmunternden Art scheint er an der Grünwalder Straße 114 gut anzukommen. Schon zur Wochenmitte sah man endlich wieder lachende Gesichter auf dem Trainingsplatz. Am Donnerstag half sogar Präsident Gernot Mang mit, verschossene Bälle auf dem Parkplatz einzusammeln – und Patrick Hobsch brachte zur Feier des Tages kalorienhaltige Pizzen mit.
Doch klar ist auch: Entscheidend ist im Grünwalder Stadion. Der Abwärtstrend – zuletzt nur ein Punkt aus fünf Spielen – muss gestoppt werden. Große Experimente wird es unter Kauczinski zunächst nicht geben. „Wir haben Dinge angerissen, die Jungs haben schnell gemerkt, wo ich hinwill“, erklärte der neue Coach. Dabei sei er nicht festgefahren, sondern habe immer „eine gewisse Flexibilität im Kopf“. Wichtig sei für ihn Energie und Leidenschaft: „Wir wollen intensiv sein, eine gewisse Aggressivität gegen den Ball haben und mutig spielen.“

Von der Qualität seiner Mannschaft ist der Glöckner-Nachfolger überzeugt. Deshalb lässt er sich auch nicht einreden, die Löwen hätten ein Geschwindigkeitsdefizit – haben sie nämlich nicht: Mit Sigurd Haugen, Manuel Pfeifer, Marvin Rittmüller, Kilian Jakob, Justin Steinkötter und Sean Dulic verfügt der TSV 1860 über genügend Spieler, die überdurchschnittlich schnell unterwegs sind.

Die Kauczinski-PK vor dem Heimspiel gegen Duisburg - klick Dich rein!