VON OLIVER GRISS UND FOTO (PRIVAT)

Dass Vereine im deutschen Fußball zunehmend auf fundierte Ausbildung setzen, ist ein klarer Trend. Jetzt haben sogar zwei Ex-Löwen das zweijährige UEFA-MIP-Programm (Executive Master for International Players) erfolgreich abgeschlossen: Julian Baumgartlinger (37) und Lukasz Szukala (41). Sie sind die ersten Ehemaligen von 1860, die dieses kostspielige Diplom in der Tasche haben.

Beide hatten zu besseren Zweitliga-Zeiten für die Sechzger gespielt - ihren Höhepunkt erlebten sie freilich bei anderen Klubs: Mittelfeld-Antreiber Baumgartlinger war später Kapitän von Bayer Leverkusen und der österreichischen Nationalmannschaft, Abwehrstratege Szukala spielte u.a. für Steaua Bukarest und war Nationalspieler in Polen.

Während der in München lebende Baumgartlinger beim FC Augsburg seit diesem Sommer als Koordinator Lizenzspielerabteilung arbeitet, hatte der in Bukarest wohnhafte Szukala schon einige Anfragen von Ostblock-Klubs, die auch im Europapokal vertreten sind. Zu einer Einigung kam es aber noch nicht. Szukala hat nicht nur die fußballerische Expertise, sondern kann auch fünf Sprachen.

Das angesehene Ausbildungsprogramm der UEFA richtet sich an ehemalige Profis, die sich auf eine Karriere als Sportdirektor, Vereinsvorstand oder Funktionär im Fußball vorbereiten. Unter den Absolventen früherer Jahrgänge finden sich prominente Namen wie Didier Drogba, Sami Khedira, Kaka, Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) oder Simon Rolfes (Bayer Leverkusen). “Dieses Diplom öffnet mir viele Türen im Fußball”, erklärt Szukala gegenüber db24: “Dieser Lehrgang hat zwar viel Zeit und viel Kraft gekostet, aber das wird sich auszahlen. Wir waren mit diesem Kurs in der ganzen Welt unterwegs, um Vereine aus nächster Nähe kennenzulernen.” Am Mittwoch bekamen Szukala und Baumgartlinger aus den Händen von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin bei einer feierlichen Zeremonie im schweizerischen Nyon das Abschlussdiplom überreicht.

In der Bundesliga arbeiten bereits einige Ex-Löwen in entscheidender Position: Marcel Schäfer ist Geschäftsführer bei RB Leipzig - und Horst Heldt ist Geschäftsführer bei Union Berlin.