Klaus Fischer über seinen einstigen Lehrling Kauczinski: "Ich hoffe, dass Markus eine gute Zeit bei 1860 hat"
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 15.10.2025 08:24
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Was Fischer aus db24-Sicht derzeit besonders interessant macht: Er war A-Jugend-Trainer des neuen Löwen-Coachs Markus Kauczinski bei Fortuna Gelsenkirchen. „Markus war mein Kapitän, er war Linksaußen – und ein intelligenter Junge mit einem guten linken Fuß“, erinnert sich der frühere Nationalspieler im Gespräch mit db24. „Ich habe seine Karriere als Trainer genau verfolgt und bin angenehm überrascht, dass er nun bei dem Verein Trainer ist, bei dem ich meine Lehrjahre hatte. Ich habe Markus’ Werdegang nie aus den Augen verloren – und er hat bei seinen Stationen teilweise gute Arbeit geleistet.“
Darauf wird es nun auch an der Grünwalder Straße 114 ankommen. Kauczinski braucht einen guten Start, um die Euphorie bei den Blauen wieder zu entfachen. „Ich hoffe, dass Markus eine gute Zeit bei 1860 hat. Man muss aber auch Geduld mit ihm haben. Ich bin überzeugt, dass er gute Arbeit leisten kann. Mit seinen 55 Jahren ist er ein erfahrener Trainer – er weiß, wie es funktioniert.“
Dass sich die Löwen seit Jahren kaum bewegen, bedauert Fischer: „Ich habe zu 1860 eine ganz besondere Beziehung. Diese Zeit, meine Lehrjahre, haben mich geprägt – das werde ich nie vergessen. Bei 1860 bin ich Bundesligaspieler geworden. Ich hoffe, dass die Löwen den Sprung nach oben schaffen. Aber es hängt immer viel von der Vereinsführung ab. Wenn du keine finanziellen Möglichkeiten hast, kommst du halt nicht hoch. Sechzig ist ein bisschen wie Schalke: Du brauchst Geld, um konkurrenzfähig zu sein.“
Was laut Fischer ebenfalls entscheidend ist: Fußballkompetenz im Verein. „Ich kann bei 1860 nicht reinkucken, aber es ist wie überall: Wenn du Leute drin hast, die Fußball verstehen, wirst du Erfolg haben. Bayern München ist da das Vorbild für alle Vereine. Die wissen, wie es funktioniert. Mit Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge oder früher Franz Beckenbauer hatten sie immer wieder Macher auf den entscheidenden Positionen. Ich sage Ihnen eines: Wenn mich Schalke vor den Verpflichtungen von Sebastian Rudy und Nabil Bentaleb angerufen hätte, hätten sie sich 80 bis 90 Millionen Euro sparen können – das Gespräch hätte zwei Sekunden gedauert.“
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Dass die Löwen in der Sommerpause Kevin Volland und Florian Niederlechner zurückgeholt haben, findet Fischer stark. „Ich fand das richtig klasse, dass sie nochmal den Weg zu ihrem Ausbildungsverein gegangen sind“, sagt er. „Sie haben noch immer die Qualität, 1860 zu helfen. Aber mit ihnen muss man richtig arbeiten – sie müssen die Mannschaft führen, das muss man ihnen klarmachen. Sie müssen von der ersten bis zur letzten Minute bereit sein, anzupacken. Und die Talente können von Volland und Niederlechner lernen.“
Genau diese Symbiose muss nun der einstige Fischer-Schützling Markus Kauczinski bei den Löwen entfachen.