Rafati: Kein Handelfmeter, Rot für Kölns Dietz - und klares Strafraumfoul an Niederlechner!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 02.10.2025 13:35
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Szene 1: Der Handelfmeter für Viktoria Köln, der zum 0.1 führte: Maxi Wolfram soll in der Luft der Ball an die Hand gesprungen sein. Der frühere Fifa-Schiedsrichter erklärte: “Beim Kopfball des Angreifers geht die Hand von Wolfram zwar nach oben, ob allerdings ein Kontakt mit dem Ball zustandekommt, ist selbst in den Zeitlupen nicht erkennbar. Auch verändert sich die Flugbahn des Balles nicht, sodass für mich kein Handspiel auszumachen ist. Gerade bei Elfmetern sollte immer die jeweilige Situation klar und deutlich sein. Wenn allerdings Zweifel bestehen, sollte man als Schiedsrichter immer weiterspielen lassen. Somit eine Fehlentscheidung, in dieser undurchsichtigen Szene auf Elfmeter zu entscheiden.”
Szene 2: Löwen-Star Kevin Volland fällt nach einem Gerangel - und Kölns Florian Dietz über ihn drüber. Dabei tritt er dem Ex-Nationalspieler in den Oberschenkel. Die Bewertung von Rafati: “Zunächst hält Dietz im Zweikampf seinen Gegenspieler Volland, was man noch mit der gelben Karte ahnden könnte. Anschließend geht Volland zu Boden, und dabei will Dietz den Ball spielen, tritt aber nur mit den Stollen auf das Bein von Volland. In dieser Szene kann man Dietz zwar keine Absicht unterstellen, allerdings nimmt er in Kauf, die Gesundheit des Gegenspielers zu gefährden, was zu allem Überfluss auch noch eintritt. Auch wenn die Aktion unbeabsichtigt ist, ist bei diesem Trefferbild eine rote Karte unausweichlich, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt. Der Schiedsrichter kann diesen Treffer aus seiner (richtigen) Position nicht sehen, aber der Assistent auf der Seite, auf der das Foulspiel passiert, hätte Abhilfe leisten können.”
Szene 3: Florian Niederlechner trifft zum vermeintlichen 3:2 (nachdem zuvor Sigurd Haugen am Sprunggelenk klar getroffen wird und eigentlich einen Elfmeter nach sich hätte ziehen müssen), doch Schiedsrichter Behnen verwehrt dem Treffer die Anerkennung. Rafati: “Der Verteidiger spitzelt den Ball im Zweikampf zum Keeper. Dabei kommt Haugen ins Straucheln und geht zu Boden. Gleichzeitig wehrt der Keeper den Ball ab, der zuvor vom Verteidiger zum Keeper gespielt wurde, und von da aus prallt der Ball an die Hand des Angreifers. Beim Fallen des Stürmers ist der Arm noch in natürlicher Haltung, allerdings nimmt er in der letzten Bewegung den Arm reflexartig nach rechts zu Hilfe und spielt dabei den Ball. Auch, wenn Haugen in dieser Situation offensichtlich keinen Grund hat, den Ball mit dem Arm zu spielen, räumt er den Ball reflexartig weg, um sich womöglich abstützen zu können. Diese Spielweise wird dann zur Absicht, daher liegt eine richtige Entscheidung vor, den anschließenden Treffer von Niederlechner nicht anzuerkennen.”
Szene 4: Im Strafraum setzt sich Tim Kloss gegen Florian Niederlechner regelwidrig durch, der Elfmeterpfiff bleibt aber aus. Rafati dazu: “Es liegt zwar ein Stürmerfoul vor, allerdings gibt es im Zweikampf unmittelbar zuvor ebenso ein Foulspiel von Kloss an Niederlechner, sodass dieses Vergehen hätte geahndet werden müssen, was zu einem Elfmeter geführt hätte. Somit eine Fehlentscheidung, anstatt auf Elfmeter nach dem ersten Vergehen, erst das zweite Vergehen im Anschluss zu ahnden und final auf Stürmerfoul zu entscheiden.”
Unterm Strich: 1860 dürfte sich innerhalb weniger Tage ziemlich verschaukelt vorkommen. Erst das nicht gegebene Tor bei der 0:2-Pleite in Aue (Volland verwandelte eine Ecke direkt) - und jetzt wieder zahlreiche Fehlentscheidungen zu Lasten des TSV. Beim Portal liga3-online liegen die Löwen bereits auf Platz zwei der (benachteiligten) Fehlentscheidungen.