VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, ablenken hat sich Patrick Glöckner nicht lassen vor seinem Finale in Aue (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker): “Es ist wichtig, dass wir eine gute Trainingswoche hatten - und dass wir auf das Aue-Spiel gut vorbereitet sind. Für mich ist es wichtig, dass ich in erster Linie den Mensch und dann den Spieler sehe. Wenn man den Gesamtkontext sieht, habe ich für mich einen Leitsatz entwickelt, den ich vor fünf Jahren von Ottmar Hitzfeld übernommen habe und immer wieder predige - und heißt: Schütze deine Spieler! Darum geht es. Ich will einfach mit meinen Spielern in Ruhe arbeiten. Ich möchte jeden Tag mit Leidenschaft kommen und meinen Spielern ins Gesicht kucken - und das Feuer in ihnen erkennen und sie auch in schweren Zeiten begleiten. Ich komme jetzt zu der Möglichkeit in Aue - und da gilt es jetzt eine Reaktion zu zeigen.”

Die Mannschaft hat Glöckner noch nicht verloren, das ist gesichert - das gefällt Glöckner: “Es ist nie schlecht, wenn die Spieler einem vertrauen und mit einem durchs Feuer gehen. Es ist schön zu wissen, dass man Leute an seiner Seite hat - und gerade in diesen Positionen, weil die Spieler ja auch eine Verantwortung tragen. Wir Trainer können zwar gewisse Dinge vorgeben, aber wir können auch nicht zaubern. Letztlich spielen die Spieler das Spiel auf dem Feld. Sie müssen Zweikämpfe gewinnen, sie müssen den Plan und die Umsetzung im Kopf haben. Es gibt ja diese zwei, drei Spiele im Jahr, wo du nicht weißt: Was passiert hier eigentlich…”

In den vergangenen Wochen war es offensichtlich, dass der Matchplan nur selten gepasst hat. Präsident Gernot Mang fasste zusammen: “Es kam nicht überraschend. Wir haben eine Halbzeit in Rostock unter aller Kanone gespielt, wir haben gegen Havelse eine zweite Hälfte gespielt, was auch nicht passieren darf. Wir haben gegen Stuttgart II mit Glück in der letzten Sekunde das Tor geschossen. Wir haben in Aachen in den letzten Minuten die Tore geschossen - und das ist einfach die Entwicklung der Mannschaft. Die Entwicklung geht rückwärts. Alle anderen Mannschaften entwickeln sich vorwärts.”

Glöckner will die Wende. “Mir geht’s nie um meine Person, sondern um den Verein. Ich will auch nichts lieber, als die Fans und den Verein glücklich zu machen. Das haben wir bisher wunderbar geschafft. Jetzt gab es eine Riesenklatsche - aber jetzt stell ich nicht alles infrage. Meine Jungs werden wieder liefern.”