VON OLIVER GRISS

TSV 1860 München – TSG Hoffenheim II 1:5

So brüllte der Löwe: Dähne (db24-Note 4,0) – Dulić (5), Schifferl (5), Voet (6/46. Philipp 4,5) – Rittmüller (5), Pfeifer (5/46. Lippmann 4) – Jacobsen (5), Christiansen (5/46. Deniz 5) – Niederlechner (5/74. Haugen 4,5), Hobsch (5/46. Steinkötter 4), Volland (5).

So spielte Hoffenheim II: Petersson – Erlein, Lührs, Lässig, Behrens (75. Bähr) – Hör (65. Dağdeviren), Đurić – Amaimouni-Echghouyab (64. Jindaoui), Zeitler (67. Opoku Labes), Hennrich – Llugiqi (74. Onos).

Tore: 0:1 (39.) Amaimouni-Echghouyab, 0:2 (45+1): Amaimouni-Echghouyab, 0:3 (56.) Hennrich, 0:4 (69.) Hennrich, 1:4 (72.) Philipp, 1:5 (80.) Opoku Labes.

Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/14.930.

Gelbe Karten: Schifferl, Philipp, Volland / Hör.

Schiedsrichter: Christian Ballweg (db24-Note 1,5). Ganz starker Auftritt - zuletzt sind die Schiedsrichter-Leistungen in Verbindung mit 1860 deutlich besser geworden. Geht doch!

Die db24-Spielbewertung: Note 6,0! Eigentlich sollte man meinen, dass die Löwen lernfähig wären. Nach der 1:2-Pleite in Rostock versprachen sie Wiedergutmachung: Doch sie wirkten ab der ersten Minute nicht im Stande, die Hoffenheimer reizen zu können. Behäbig, fehlerhaft und ohne Plan standen die Sechzger der U23 der Kraichgauer gegenüber. Dass die ersten beiden Gegentore so spät in Abschnitt 1 fielen war noch Glück, nach dem Seitenwechsel nahmen die Gäste den Löwen aber dann richtig auseinander. Das 1:4 von David Philipp war nur zwischenzeitliche Ergebniskosmetik. Sogar in Unterzahl gelang den Hoffenheimern noch ein Tor: Nachdem Melvon Onos nur eine Minute nach seiner Einwechslung in der 74. Minute mit einer Schulterverletzung wieder raus musste, standen die Gäste nur noch zu zehnt auf dem Platz. Ben Opoku Labes gelang in der 80. Minute der Treffer zum 5:1-Endstand. Ein ganz mieser Löwen-Auftritt.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 2,0. Die Fans waren vorab in Wiesn-Stimmung. Eine prächtige Choreo (“Altbayerisches Schweineschießen”) gab´s obendrauf - hinterher zogen sie mit dem ersten Wiesn-Kater ab. Die Ultra-Capos schnappten sich aber zuerst noch die Mannschaft - Ansage!

Zum Lachen: Die Medienabteilung der TSG leistete sich einen Vertipper bei der Nachberichterstattung, schrieb vom Duell 1860 II gegen Hoffenheim II.
Wahrscheinlich konnte sie sich auch nicht erklären, dass das die erste Mannschaft der Sechzger gewesen sein soll…

Zum Weinen: Selten ist Sechzig im eigenen Wohnzimmer so hergespielt worden - es war eine Hinrichtung.

Der Trainer-Check: db24-Note 6 für Patrick Glöckner! Der 48-Jährige muss sich hinterfragen, ob er mit dieser Art des Coachings die Löwen erfolgreich macht. Nicht nur der Matchplan war nicht zu sehen, sondern es fehlte auch die wichtige Geschwindigkeit in der Offensive. Dass er die Dreierkette während des Spiels wieder in den Positionen verschob, sagt auch viel aus. Warum die Löwen-Profis im Kollektiv immer schwächer werden, ist auch Glöckners Thema. Ganze schwache Leistung des Trainers. Glöckner sollte sich dringend hinterfragen.

Mein Löwen-Held(en): Alle Fans, die bis zum Schlusspfiff geblieben sind.

Der beste Spieler auf dem Platz: Der 20-jährige Ayoube Amaimouni-Echghouyab (db24-Note 1,5) - er traf doppelt. Ihm wurde es aber auch leicht gemacht.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Wir müssen jetzt kühlen Kopf bewahren und wieder Klarheit in unsere Abläufe bringen.“ Patrick Glöckner.

So schaut’s aus, Sechzig: Kann man schlechter in die Wiesn-Zeit starten? Der TSV 1860 läuft große Gefahr, sich das in den letzten Monaten Aufgebaute, wieder einzureißen. Vorsicht!