VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die “AZ” bringt Matthias Thoma aus Zürich ins Spiel - auch mehr als eine Woche nach der Bekanntmachung, dass Hasan Ismaik seine Anteile an eine Schweizer Familienholding verkauft hat, gibt es noch keine Klarheit, wer die 60 Prozent übernommen hat. Die Frage ist sowieso: Outet sich der Käufer überhaupt oder bleibt alles im Verborgenen? Was angesichts des “Personenkults bei 1860” (Karl-Christian Bay mit Sicherheit ein cleverer Schachzug wäre…

Meister-Löwe Fredi Heiß sagte am Montag jedenfalls gegenüber db24: “Meinen Informationen zufolge handelt es sich um eine solide Geschichte. Hauptsache ist, dass wir überhaupt wieder einen Investor bekommen haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich gehe davon aus, dass 1860 in den nächsten Tagen die Katze aus dem Sack lässt.” Realität ist es, wenn Ismaik nicht mehr im Handelsregister eingetragen ist.

Was Heiß besonders betont: “Wer glaubt, dass 1860 ohne Investor überleben kann, der ist auf dem Holzweg. Ohne Investor kann 1860 seine Ziele nicht verwirklichen nie!” Denn der Klub schreibt Jahr für Jahr ein strukturelles Defizit von rund 1,5 bis zwei Millionen Euro - auch weil die Einnahmen zu gering sind.

Warum eine Gruppe Ismaik von Anfang an bekämpft hat, kann Heiß nicht nachvollziehen: “Ich bin Ismaik dankbar, dass er zumindest den Status Quo erhalten konnte. Man muss sich auch mal in die Rolle von Ismaik versetzen. Ihm wurden 2011 viele Versprechungen gemacht, Dreijahres-Pläne aufgesetzt, um in die Bundesliga aufzusteigen. Erst als es immer schlechter wurde, hat er selbst eingegriffen.”

Heiß’Hoffnung für die Löwen-Zukunft: “Ich hoffe, dass die Fans den neuen Investor so behandeln wie ein Familienmitglied und nicht als Kontrahenten. Das hat die letzten 14 Jahre weh getan. So wie Ismaik behandelt wurde, das wünscht sich kein Mensch. Das darf nie mehr passieren. Ich hoffe, dass die Fans den neuen Investor in Ruhe lassen. Wenn man die Leute pflegt, die einen füttern, haben wir viel Spaß miteinander - wenn nicht, dann droht uns… Und ich kenne keinen, der das mag. 1860 muss wieder eine Einheit werden.”

Das ausführliche Interview mit 1860-Ikone Fredi Heiß lesen Sie morgen.