AZ-Bericht: Stimoniaris muss sein doppeltes Stimmrecht ziehen, damit 1860 Spieler verpflichten kann
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 25.06.2025 21:49
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Als Gernot Mang und Kollegen sich dem Publikum stellten, kam just zu diesem Zeitpunkt eine Meldung, die die Gesellschafter-Ebene beim Drittliga-Dino in den Fokus bringt. Was zuletzt db24 bereits angedeutet hat, schreibt die “Münchner Abendzeitung” jetzt hart: “Nach exklusiven AZ-Informationen hat das Gremium dabei eine Etaterhöhung von 5,1 auf 6,3 Millionen beschlossen, also eine Anhebung um eben jenes reichliche Milliönchen. Das entscheidende Kriterium, das den sportlich ambitionierten, aber vereinspolitisch gespaltenen Drittligisten noch länger beschäftigen könnte: Aufsichtsrats-Chef Saki Stimoniaris hat in dieser Sitzung von seinem doppelten Stimmrecht Gebrauch gemacht.”
Die Begründung des Münchner Traditionsblattes: “Dies bedeutet nichts anderes, als dass die e.V.-Vertreter Karl-Christian Bay (Vizepräsident), Sebastian Seeböck (Verwaltungsrats-Vize) und Thomas Probst alle gegen die Etatanhebung gestimmt haben. Die weiteren Vertreter von Investor Hasan Ismaik, dessen Bruder Yahya und Anwalt Andrew Livingston, haben sich demzufolge für eine Etaterhöhung ausgesprochen, Stimoniaris’ Votum hat letztlich den Ausschlag gegeben.”
Welche Note geben Sie den Löwen für den bisherigen Transfersommer?
Heißt im Umkehrschluss: Stimoniaris, Vertrauter von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, hat mit seinem doppelten Stimmrecht dafür gesorgt, dass der Löwen-Kosmos träumen darf, und die Euphorie ist in den ersten Tagen der Vorbereitung groß wie lange nicht - den Grundstein nach dem Go von Stimoniaris hat Geschäftsführer Dr. Christian Werner in den letzten Tagen und Wochen mit einer hochinteressanten Kaderplanung gelegt. Der vorerst letzte Neuzugang ist der bundesliga-erfahrene Max Christiansen, der ablösefrei von Zweitligist Hannover 96 kommt. Am Mittwochnachmittag stand der 28-Jährige das erste Mal auf dem Einserplatz an der Grünwalder Straße 114.
Die Löwen haben jetzt rund 6,3 Millionen Euro Etat - und liegen damit im Mittelfeld der Dritten Liga. Weil aber Werner nicht mehr die Gehälter früherer Tage bezahlt, ist der Kader schon in einem sehr guten Zustand.
Viele Fans fragen sich: Warum haben die e.V.-Vertreter mutmaßlich gegen eine Budgeterhöhung gestimmt, um genau was zu erreichen? Wollte man Kevin Volland und Florian Niederlechner kein gutes Personal zur Seite stellen?
Der designierte neue Löwen-Boss Gernot Mang braucht auf der Mitgliederversammlung am 6. Juli gute Antworten, wie er 1860 wieder zukunftsfähig machen will. Ein “Weiter so!” darf es auf gar keinen Fall geben, die letzten acht Jahre waren ein Weg in die sportliche und emotionale Sackgasse.