VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

In acht Tagen startet der TSV 1860 in die Sommervorbereitung - und viele Spieler, die von Geschäftsführer Dr. Christian Werner verabschiedet wurden, sind noch immer ohne neuen Klub. Neben Leroy Kwadwo, Marlon Frey überraschenderweise auch Aufstiegstorwart Marco Hiller.

Der Dauer-Löwe hatte das reduzierte Vertragsangebot der Sechzger abgelehnt. Jetzt schreibt die Münchner Abendzeitung: “Pikant: Nach AZ-Informationen wurde der 28-Jährige, der bei 1860 als verlässlicher Schlussmann und Identifikationsfigur in Personalunion wirkte, kürzlich beim österreichischen Zweitligisten Austria Klagenfurt angeboten. Dies deutet darauf hin, dass Hiller noch gar keinen anderen Verein hatte, als er sich gegen Sechzigs Vertragsangebot entschieden hat. Hat sich der Mann, der 17 Jahre lang das Trikot der Löwen getragen hat und nun einen neuen Weg einschlagen möchte, verpokert?”

Schon im db24-Interview hatte der dreifache Aufstiegstorwart Rainer Berg seine Sorge geäußert: “Dass er zum jetzigen Zeitpunkt noch bei keinem neuen Verein unterschrieben hat, überrascht mich. Ich hoffe für Hiller, dass er sich nicht verzockt hat.”

Berg lobte dabei Hillers Entwicklung in den letzten Jahren, sagte aber auch: “Hiller ist für mich ein richtig guter Drittliga-Torwart, aber nach weiter oben wird die Luft dünn. Flapsig gesagt: Auf der Linie und im Eins-gegen-Eins hat er Bundesliga-Niveau, bei den Flanken, mit dem Fuß und bei der Strafraumbeherrschung ist er aber nur Regionalliga. Und das bitte nicht als Kritik verstehen. Wenn er in allen Bereichen überragend wäre, hätte er nie für 1860 gespielt. Hillers Entwicklung bei den Löwen war trotzdem phänomenal, er war ja zunächst gar nicht als Einser-Torwart vorgesehen.”

Einen neuen Einser-Torwart sucht jetzt der TSV 1860. Der frühere U21-Nationaltorwart Felix Gebhardt, der auch vor einigen Wochen auf der db24-Wunschliste stand, ist im Gesamtpaket zu teuer, um ihn nach München-Giesing zu lotsen - auch weil er noch bis 2026 Vertrag bei Jahn Regensburg hat. Es ist aber davon auszugehen, dass schon nächste Woche nach der Aufsichtsratsitzung, in der es um eine Etat-Aufstockung geht, Schwung in die weiß-blauen Transferaktivitäten kommt. Geschäftsführer Werner hat zwei Profile ausgemacht.