Die Attraktivität der Dritten Liga sinkt: Die Chance für Sechzig?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 02.06.2025 09:55
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Doch der Claim lässt sich nicht mehr verkaufen: Weil Pokal-Finalist Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden, die beiden Zuschauermagnete, gen Zweite Liga ziehen und weder die Absteiger, noch die Aufsteiger für gleichwertigen Ersatz sorgen, droht der Dritten Liga ein gewaltiger Qualitäts- und Imageverlust. Logisch, es sind immer noch zehn ehemalige Erstligisten am Start, doch neue Zuschauerrekorde sind nicht zu erwarten - und der sportliche Wert wird vermutlich gewaltig sinken.
Für 1860, das in seine achte Drittliga-Saison geht und damit der Dino der Klasse ist, könnte sich daraus ein Vorteil ergeben: Die Widersacher sind nicht mehr so prominent und finanzstark wie im Vorjahr. Die große Chance, die Gunst der Stunde zu nutzen? Es liegt jetzt an Geschäftsführer Dr. Christian Werner, welchen Kader er mit einem überschaubaren Budget hingezimmert bekommt. Der Anfang ist mit den drei Rückkehrern Kevin Volland, Florian Niederlechner und Kilian Jakob auf jeden Fall gemacht. Was noch fehlt, ist nach dem Abgang von Marco Hiller (noch ohne neuen Verein) ein überdurchschnittlicher Torwart und ein aggressiver Sechser - und dann kommt’s natürlich darauf an, ob mit Linksverteidiger Andy Lucoqui und Offensivmann Julian Guttau verlängert werden kann.
Wer sind die Favoriten in der neuen Saison? Es ist davon auszugehen, dass der 1. FC Saarbrücken nach der verlorenen Relegation gegen Eintracht Braunschweig einen weiteren Anlauf Richtung Zweite Liga unternimmt - dazu zählen derzeit Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen vermutlich zu den engsten Aufstiegskandidaten. In den aktuellen Konstellationen reiht sich 1860 München mit den Teams aus Ingolstadt (muss sparen!), Wiesbaden und Osnabrück dahinter ein - aber wie gesagt: Bis zum ersten Training am 22. Juni kann an der Grünwalder Straße 114 noch viel passieren.
Es gibt ein Problem an der Grünwalder: Der Klub kann die durch die Transfers entfachte Euphorie schon gar nicht mehr bedienen: Alle rund 11.000 zur Verfügung gestellten Dauerkarten sind weg - das Löwen-Leid wird einmal mehr deutlich. Sechzig in einem Teufelskreislauf.
Wer sind die Neuen in der Dritten Liga? Aus dem Unterhaus sind Jahn Regensburg und der SSV Ulm (Trainer ist Löwen-Fan Robert Lechleiter) abgestiegen, aus den Regionalligen kommen Duisburg, Havelse, Hoffenheim II und Schweinfurt dazu. Dass aus diesem Quartett einer den Weg von Cottbus, Ulm oder Elversberg geht, ist nicht zu erwarten.
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