VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, viele Höhepunkte hatte der TSV 1860 München in den letzten 20 Jahren nicht zu bieten - ein Spiel gehört aber mit Sicherheit dazu: Der Relegationskrimi am 2. Juni 2015, heute vor zehn Jahren, gegen Holstein Kiel.

Bis Ende der regulären Spielzeit waren die Löwen eigenlich abgestiegen (aufgrund der Auswärtstor-Regelung hätte Kiel ein 1:1 gereicht), ehe Kai Bülow den Ball in der 91. Minute zum 2:1-Triumph für den Gastgeber über die Linie drückte. “Das war das wichtigste Tor meiner Karriere. Ich bin mental und köprerlich platt.” Danach gab es kein Halten mehr in der mit 57.000 Zuschauern besetzten Allianz Arena. Die Spieler fielen sich glücklich in die Arme, Trainer Torsten Fröhling, der heute den Regionalligisten Flensburg coacht, hatte das fast Unmögliche geschafft und den Klub doch noch gerettet: “Was im Stadion los war, wie uns die Fans getragen haben, verdient Hochachtung.” Wildfremde Menschen auf der Tribüne herzten sich. Sogar der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer schwärmte seinerzeit von den Löwen, insbesondere die Leidenschaft der Anhänger.

Vor allem die jungen Fans, die damals noch nicht dabei waren, können sich in unserem Youtube-Video davon überzeugen, dass nicht das Grünwalder Stadion das Nonplusultra ist, sondern auch das Fröttmaninger Stadion sehr wohl eine besondere Energie erzeugen konnte - vorausgesetzt, der Fußball war leidenschaftlich.

Und dass die Löwen von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik 2017 im Alleingang zu einem Absteiger gemacht wurden, ist auch kompletter Nonsens. Denn eigentlich waren die Löwen schon 2015 fällig, nachdem Sportchef Gerhard Poschner einen großen Cut gemacht hatte, u.a. Gabor Kiraly und Benny Lauth rasiert hatte.

So brüllte der Löwe am 2. Juni 2015: Eicher, Kagelmacher, Bülow, Schindler, Wittek, Stahl (13. Weigl), Adlung, Rama, Bandowski (56. Wolf), Okotie (70. Vollmann), Hain.

Klick Dich rein in die Youtube-Videos!