VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das sich seit geraumer Zeit zwischen den Ultras des TSV 1860 und FC Bayern abspielt. Verabredete Schlägereien auf offener Straße werden vereinbart, Wände oder Stromkästen beschmiert - und dann noch die Aufkleber-Rallye im gesamten Stadtgebiet. Um das Revier zu markieren. Für die einen ist das Kindergarten, für die anderen Muskelspiele um die Fan-Vorherrschaft in der Landeshauptstadt. Fußballerisch sind beide Teams Lichtjahre längst voneinander entfernt - und doch zanken sich dei beiden Fanlager.

Und jetzt wollten die Bayern-Fans den Löwen an deren 165. Ehrentag auf die Geburtstagstorte spucken. Anhänger des deutschen Rekordmeisters waren auf ein Hausdach in einem dem Grünwalder Stadion gegenüber liegenden Gebäude geklettert, um der Löwen-Party auf Giesings Höhen, die 1:1 gegen Erzgebirge Aue endete, eine Botschaft zu senden. “München ist rot” war auf einem Banner angebracht. Dazu zündeten die Ultras rote Pyrofackeln. Doch der Choreo-Plan ging nicht wie gewünscht auf, weil der Wind in München-Giesing anders weht als oben in der Säbener Straße. Alles etwas rauer - und so war der Bayern-Gruß nur kurzzeitig zu erkennen.

Die Gehässigkeiten der Bayern - vom Winde verweht. Wie das Finale dahoam, als man in der Champions League vom Endspiel in der Allianz Arena träumte, aber Inter Mailand nicht mitspielte und die Bayern aus dem Wettbewerb warf.

Aber zurück zur Bayern-Demo: Augenzeugen berichteten, dass sich unmittelbar nach dem luftigen Gruß Löwen-Ultras auf dem Weg vom Grünwalder Stadion zum Haus gemacht hatten, um die Bayern-Fans zu stellen. Doch die Polizei schaltete ebenso relativ schnell - und vertrieb die Löwen-Fans (dazu gibt es auch ein Video auf TikTo). Den Roten, zumindest die erwischt wurden, droht jetzt eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch.

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Man kann fest davon ausgehen, dass es bald zu einer Retourkutsche der Löwen-Fans kommen wird.