VON FRANZ-JOSEF OBERMAIER

Die alte Saison ist noch nicht vorbei - und schon wird an die neue gedacht: An große Namen - und eine bessere Löwen-Zukunft? Franz-Josef Obermaier, im letzten Jahr noch VR-Kandidat, hat uns einen Gastkommentar geschrieben:

Noch vor wenigen Wochen war das Ziel der Klassenerhalt – jetzt reden wir von Aufbruch, Zusammenhalt und einer Mannschaft, die wieder echte Löwen-DNA in sich trägt. Die Siegesserie im April hat den Stein ins Rollen gebracht. Aber was seitdem passiert ist, lässt jedes weiß-blaue Herz höher schlagen.

Mit Kevin Volland kehrt ein Spieler zurück, der einst hier seine Karriere begann – und der sich trotz aller Erfolge nie von seinen Wurzeln entfernt hat. Mit Kilian Jakob und nun Florian Niederlechner stehen weitere echte Löwen auf dem Platz – Typen mit Haltung, Charakter und Identifikation. Spieler, die wissen, was es heißt, für Sechzig zu spielen. Die nicht wegen des Geldes kommen, sondern weil sie etwas bewegen wollen. Weil sie Teil einer Geschichte sein wollen, die gerade neu geschrieben wird.

Und diesmal scheint auch im Hintergrund vieles zu passen: Aus den Gremien dringt Ruhe. Keine Grabenkämpfe, keine Schlagzeilen, keine Störgeräusche. Vielleicht ist es nur ein zartes Pflänzchen – aber es wächst. Und es zeigt: Wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert, wenn man sachlich arbeitet und die Leidenschaft nicht vergisst, dann ist bei 1860 München alles möglich.

Wir haben jetzt eine Mannschaft, die Mut macht. Einen Verein, der sich sportlich gezielt verstärkt. Und ein Umfeld, das nach Jahren des Zweifelns wieder auf Hoffnung setzt. Wir alle spüren: Da geht was. Vielleicht mehr als nur ein guter Saisonstart. Vielleicht ist es wirklich der Moment, an dem sich etwas dreht – im Verein, im Umfeld, in den Herzen.

Doch damit das gelingt, braucht es weiter Zusammenhalt. Keine Schuldzuweisungen. Keine alten Reflexe. Sondern Vertrauen, Geduld und den Willen, gemeinsam zu gestalten. Wer 1860 liebt, weiß: Der Weg war nie leicht. Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, ihn jetzt mit voller Kraft weiterzugehen. Topfavorit für den Aufstieg? Vielleicht. Aber wir sind vor allem eines: Eine Mannschaft. Ein Verein. Eine Einheit, die endlich wieder zusammenfinden kann – wenn wir es alle wollen.

Lasst uns weiter an einem Strang ziehen. Lasst uns weiter träumen – aber mit klarem Blick und offenem Herzen. Die Zukunft ist nicht garantiert. Aber sie war lange nicht mehr so greifbar nah. Für 1860. Für die Rückkehr, die wir uns alle wünschen. Und für das Gefühl, das niemals untergeht.

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