VON OLIVER GRISS

Gorenzel, einst als Sportchef und Trainer bei 1860 gescheitert, hatte vor einigen Wochen Kult-Löwe Pacult bei Austria Klagenfurt beurlaubt und vor kurzem zu allem Überfluss angeblich auch nachgetreten. Eigentlich hätte es Pacult wissen müssen, er wurde vor Gorenzel aus München immer wieder gewarnt…

Im Fußball-Podcast „Gelb-Rot“ rechnete Pacult nun mit Klagenfurts Sportdirektor ab. Er sei nicht nur „schwer enttäuscht“, sondern „kann ihn auch nicht mehr sehen“. Als Grund führte der Ex-Trainer die Kritik Gorenzels an den Trainingsmethoden an. „Das habe ich mitbekommen, dass er da eine Woche später sagt, wir haben dies oder das nicht trainiert. Wir haben drei Jahre das obere Playoff erreicht. Er ist ja seit einem Jahr Sportdirektor bei Klagenfurt, da hätte er ja einmal kommen können und hätte sagen können: Hallo, was trainierst du oder was trainierst du nicht? Er ist nie gekommen. Aber jetzt dann eine Woche später sich vor eine Kamera stellen und so nachzutreten, was man nicht alles nicht trainiert hat.“

Pacult hatte die Kärntner trotz überschaubarer Mittel mit dem damaligen Sportchef Matthias Imhof immer wieder zur Qualifikation in die Meisterrunde geführt. In diesem Jahr nicht - und das ist beileibe nicht an der Person Pacult festzumachen, sondern am internen Chaos, vor allem finanzieller Natur. Pacult: “Ich habe mich das ganze Jahr vor die Mannschaft und vor den Verein gestellt. Die Öffentlichkeit weiß ja gar nicht, was allein nur 2025 passiert ist innerhalb der Mannschaft, was man nicht nach außen tragen kann. Da waren Schwierigkeiten da, die für einen Trainer eine enorme Belastung sind.“

Die Austria rutschte in den vergangenen Wochen ins Abstiegschaos und liegt nach dem 1:4 gegen Tirol nun auf dem letzten Platz. Ob Pacult-Nachfolger Carsten Jancker den Abstieg in die Zweitklassigkeit noch verhindern kann? Auch Gorenzel muss sich dann hinterfragen, ob er der Aufgabe am schönen Wörthersee noch gewachsen ist…