VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

TSV 1860 MÜNCHEN - ROT-WEISS ESSEN 1:3.

So brüllte der Löwe: Hiller (db24-Note 3) - Danhof (4/90. Ott), Verlaat (3), Dulic (5), Lucoqui (4/77. Reich 4) - Wolfram (5/67. Kozuki 5), Maier (4/77. Schifferl 4), Deniz (4/67. Philipp 4), Guttau (4) - Hobsch (5), Abiama (4).

So spielte Rot-Weiss Essen: Wienand - Schultz, Rios Alonso, Kraulich - Eitschberger (90. Owusu), Gjasula, Moustier (90. Kaparos), Müsel (68. Mizuta), Brumme - Arslan (84. Voufack), Safi (84. Martinovic).

Tore: 0:1 (65.) Müsel, 0:2 (68.) Mizuta, 1:2 (78.) Verlaat, 1:3 (82.) Safi.

Gelbe Karten: Maier, Lucoqui - Brumme.

Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/13.500.

Schiedsrichter: Kevin Behrens (db24-Note 1,5). Der junge Referee aus Hasede lieferte auf Giesings Höhen eine tadelose Leistung ab - umso beachtlicher, weil es seine erste Saison in der Dritten Liga ist. Ihn wird man in den nächsten Jahren bestimmt im höherklassigen Profifußball sehen.

Die db24-Spielwertung: Note 3,0. Während sich beide Teams in den ersten 45 Minuten mehr oder weniger gegenseitig neutralisierten (kurz vor dem Pausenpfiff rettete 1860-Torwart Marco Hiller spektakulär gegen Ahmet Arslan und verhinderte damit das 0:1), waren die Löwen nach dem Seitenwechsel überhaupt nicht mehr präsent. Das lag zum einen daran, dass die Glöckner-Elf viel zu statisch und emotionslos agierte, zum anderen aber an der unübersehbaren Willenskraft der Gäste. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 180 Sekunden brachten Torben Müsel und Kaito Mizuta die Essener mit 2:0 in Front. Arslan verpasste aus einem Meter das 3:0. Jesper Verlaat verkürzte nach einem Guttau-Eckball per Kopf auf 1:2. Doch die Hoffnung auf ein besseres Ergebnis wurde durch einen Dulic-Fauxpas (weiten Ball unterschätzt) und ein zögerliches Verhalten von Torwart Hiller zerstört, als der pfeilschnelle Ramien Safi frei vor dem Tor auftauchte und ungehindert zum 3:1 einschoß. Die Löwen brauchen sich über die Niederlage nicht zu beschweren, das Ergebnis hätte auch 5:2 oder 6:2 für Essen enden können.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 1,5 - große Würdigung für den am Ostersonntag verstorbenen Kult-Trainer Werner Lorant mit einem XXL-Banner und zahlreichen legendären Sprüchen (“Ich wechsle nur aus, wenn sich einer das Bein bricht”). Das muss man der Westkurve lassen. Punktabzug gab’s für die “Scheiß auf den Investor”-Sprechchöre und dafür, dass am Ende die Essener Fans den Stimmungsvorteil auf ihre Seite zogen.

Zum Freuen: Gefühlvolle Worte von Stadionsprecher Sebastian Schäch zum Tode von Werner Lorant rund um die Trauerminute vor dem Anpfiff - Gänsehaut-Moment! Es war seine bislang beste Performance auf Giesings Höhen.

Zum Weinen: Mit Lorants Tod ist ein weiteres Stück Sechzig gestorben.

Mein Löwen-Held: Werner Lorant. Für immer und ewig. So einen Trainer wird es nie wieder geben.

Der Trainer-Check: Patrick Glöckner (db24-Note 5): Der 48-Jährige versprach im Vorfeld, dass seine Mannschaft weiter im Endspiel-Modus bleibt - das Gegenteil war der Fall: So lässt man eine Saison auslaufen. Dass Julian Guttau statt auf links in der Mitte spielte, ging nicht auf. Glöckner muss nach zwei Niederlagen in Serie aufpassen, dass der gute Eindruck der letzten Wochen mit dem frühzeitigen Klassenerhalt nicht schneller flöten geht als ihm lieb ist.

Der beste Spieler auf dem Platz: Essens Torwart Felix Wienand (db24-Note 1,5) - ist er der bessere Golz? Ganz starke Leistung. Die Kirsche auf der Torte war seine Vorarbeit zum 3:1.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Da sagste nichts dazu!”: 1860-Medienmitarbeiter Felix Hiller zu 1860-Verteidiger Tim Danhof, als dieser gefragt wurde, was er zu den Abwanderungsgerüchten von Marco Hiller hält.

So schaut’s aus, Sechzig: Die Frage beschäftigt viele Fans: Können die Löwen den Volland-Deal auch mit Inhalt und Zielen füllen, die 1860 entsprechen?