VON OLIVER GRISS

Allein die Worte von Löwen-Pfarrer Rainer Maria Schießler beim Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Werner Lorant am Donnerstag in der Giesinger Kirche "St. Helena" waren sehr gefühlvoll und treffend formuliert: "Kein Mensch ist perfekt, auch Werner Lorant war es nicht – aber jeder Mensch ist vollkommen." Der am Ostersonntag im Alter von 76 Jahren nach langer Krankheit verstorbene Kult-Trainer, der sich nach seinem Aus bei 1860 vom Klub nicht mehr gewürdigt sah, hätte an dieser Trauerfeier seine wahre Freude gehabt. Die Stimmen zum Lorant-Abschied:

Daniel Bierofka: “Er ist unvergessen. An dem Tag, an dem er gestorben ist, ist auch ein Teil bei mir weggestorben. Er war mein erster Trainer, der mir eine Chance gegeben hat. Das merkt man nur, wenn besondere Menschen einen verlassen. Wenn du mit ihm unter vier Augen gesprochen hast, dann war er ein herzensguter Mensch. Aber natürlich, er hat sehr sehr viel gefordert.”

Marco Kurz: “Mit Lorant verbinde ich eine harte, aber sehr erfolgreiche Zeit. Der Pfarrer war fantastisch, wie er das Lebenswerk von Werner gewürdigt hat. Er hat es auch richtig gesagt: Bei Lorant wusste man immer, woran man ist. Ich schaue mit viel Dankbarkeit zurück, weil wir einfach eine tolle Zeit zusammen erleben durften.”

Bernhard Winkler: “Für Sechzig war Werner Lorant ein absoluter Glücksfall.”

Thomas Miller: “Es ist eine schwere Stunde, eine bewegende Stunde - für uns alle. Wir sind alle sehr traurig, dass er der Werner nicht mehr da ist. Er war für mich eine der prägendsten Persönlichkeiten unseres Vereins, vom TSV 1860 München. Er wird unvergessen bleiben. Er war ein sehr harter Trainer, aber er war ehrlich und gerecht.”

Heinz Wildmoser: “Werner Lorant ist ein ganz Großer der bewegten Geschichte des TSV 1860. Er war ein Sechser im Lotto für die Löwen. Mich hat es gefreut, viele alte Gesichter bei dieser traurigen Gelegenheit wieder zu treffen.”

Peter Pacult: “Es war eine Selbstverständlichkeit, dass ich insgesamt 1000 Kilometer auf der Autobahn bin, um hier dabei zu sein. Lorant hatte den Mut,dass er einen älteren einem jüngeren Spieler vorgezogen hat. Der Erfolg hat ihm recht gegeben. Werner war hart, aber herzlich. Vom Typ her hat das sehr streng gewirkt. Das gehört zum Fußball dazu, auch in der heutigen Zeit. Aber Werner hat das Gespür für Spieler gehabt, das hat ihn ausgezeichnet. Er hat genau gewusst, wenn er einen fordern und fördern muss. Wir hatten uns vor drei Jahren beim Turnier in Klagenfurt das letzte Mal gesehen, aber bis zuletzt auch immer wieder über Facetime Kontakt gehabt.”

Manni Schwabl: “Manchmal hat er’s ein bisschen übertrieben. Da hat er uns laufen laufen lassen - das war der längste Lauf meines Lebens.”

Patrick Glöckner: “Für uns als Mannschaft war es eine Selbstverständlichkeit, dass wir kommen und den Respekt zeigen. Es war eine schöne Zeremonie. Das hat der Pfarrer auch top gemacht. Werner Lorant war ein großer Trainer in den 90er Jahren, der immer seine Meinung geäußert hat und frei Schnauze war. Er war einzigartig. Ich mag das, wenn man ein Mann klarer Worte ist. Er hat das vorgelebt.”

Erika Feierabend (Schwester von Lorant): “Ich habe Werner in den letzten Tagen seines Lebens begleitet und möchte mit euch Abschied nehmen. Obwohl unser Schmerz groß ist und Werner uns früh genommen wurde, werden wir nie vergessen, dass er ein Teil unserer Familie und ein Teil der Fußballgeschichte ist. Werner, wir werden dich für immer in unseren Herzen tragen.”