Nach dem 0:1 gegen Ulm: So schaut's aus, Sechzig!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 03.03.2024 18:23
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
TSV 1860 - SSV ULM 0:1
So brüllte der Löwe: Hiller (Note 4) - Kurt (5/29. Greilinger 3), Verlaat (3), Glück (4), Kwadwo (4) – Rieder (4), Frey (5) – Schröter (4), Nankishi (4/82. Steinhart 4) – Ouro-Tagba (4/82. Zwarts 4), Lakenmacher (4/67. Starke 4).
So spielte der Gast: Ortag – Gaal, Reichert, Strompf – Allgeier (91. Röser), Brandt, Maier, Rösch (78. Rösch) – Chessa (78. Jann), Higl (78. Kastanaras), Scienza (95. Ahrendt).
Tor: 0:1 (90.+3) Röser.
Gelbe Karten: Kurt, Nankishi – Rösch, Strompf, Jann, Maier.
Rote Karte: Frey (64.).
Zuschauer/Löwenanteil: 15.000/13.500.
Schiedsrichter: Tom Bauer (Note 5). Der Zweitliga-Referee aus Mainz hatte keine klare Linie, pfiff teilweise zu kleinlich und übersah nicht unwichtige Szenen in der Zweikampfführung (siehe das nicht gegebene Foul an Rieder, kurze Zeit später sah Frey folgenschwer Rot). Entscheidend waren aber Bauers Entscheidungen, die das Spiel massiv beeinträchtigten: So kann man das Verlaat-Tor durchaus annullieren (Ouro-Tagba blockte einen Ulmer), dann muss Bauer aber auch beim späten Ulmer Siegtor genau hinsehen, als kurz zuvor Glück gefoult wurde und hilflos am Boden lag. Der Treffer war genau deswegen zweifelhaft. Die rote Karte gegen Löwen-Profi Frey war jedoch angemessen und vertretbar.
Die db24-Spielwertung: Note 3,5. Die Ulmer waren in der ersten Hälfte die Mannschaft, die reifer und robuster wirkte, vor allem viele zweite Bälle gehörten den Gästen. 1860 hielt mit großem Herz dagegen und notierte ein Chancenplus. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren besser aus der Kabine, Ulm war überrascht - und genau in dieser Phase schwächte Frey seine eigene Mannschaft mit einer unnötigen roten Karte. Die Cleverness fehlte den Löwen genau in diesen Momenten: Anstatt die Partie mit einem Einwurf zu unterbrechen (als Rieder angeschlagen am Boden lag), spielte 1860 ungeniert weiter. Fehlende Reife muss sich die Giannikis-Elf vorwerfen lassen. Und es kam aber noch schlimmer: In der Nachspielzeit war 1860 nach einer Ecke unsortiert (zudem blieb Torwart Hiller auf der Linie kleben), so dass Röser den Ball zum 1:0-Sieg für die Gäste einwuchtete.
Die db24-Kurvenanalyse: Note 1,0. Grandiose Performance zwischen Westkurve und Stehhalle - so funktioniert 1860: Wild, leidenschaftlich, lautstark - und voller Energie. Bravo! Das hat Spass gemacht! Beste Saisonleistung der Anhänger.
Zum Lachen: Einige Anhänger hatten Pech, auf der Haupttribüne ihren Platz zu finden - das Problem: es wurden Plätze (warum auch immer) teilweise doppelt verkauft. Ein Pärchen suchte kurzzeitig Unterschlupf im Pressebereich - bis der Ordner kam…
Zum Weinen: In Block L auf der Gegengerade bekam ein Löwen-Fan aus der Oberpfalz von einem Unbekannten ohne vorigem Disput eine Watschn. Der feige Täter war so schnell wieder weg, wie er gekommen war. Kopfschüttel-Moment!
Mein Löwen-Held: Jesper Verlaat - nicht nur ein Kapitän der Taten, sondern auch der Worte. Sprach das an, was viele bemerkten. Auch aufgrund von Naivität hat 1860 dieses Spiel verloren.
Der Löwen-Spruch des Tages: “Jetzt dürfen wir nicht einbrechen - werden wir auch nicht.” Jesper Verlaat.
So schaut´s aus, Sechzig: Dass die Löwen-Serie irgendwann reißen wird, war klar - dass sie aber zum jetzigen Zeitpunkt kommt, war angesichts der aussichtsreichen Tabellenkonstellation für jeden Fan ein Stich ins Herz. Jetzt aber nicht nachlassen, Löwen! Vielleicht sind in Dresden wieder die angeschlagenen Guttau und Reinthaler dabei, was die Siegchancen deutlich erhöhen sollte.