VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Mit Eliot Muteba (Nürnberg 2), Max Reinthaler (Wiesbaden), Serhat-Semih Güler (Rostock) und Abdenengo Nankishi (Bremen) hat der TSV 1860 in den letzten 48 Stunden vier neue Profis verpflichtet und damit das Gesicht der Mannschaft duetlich verändert. Gleichzeitig hat es der Löwe aber offenbar nicht geschafft, seine Streichkandidaten von der Gehaltsliste zu bekommen - zumindest hat der abstiegsbedrohte Drittligist bis Freitagmorgen noch nichts offiziell vermeldet. Heißt: Der XXL-Kader umfasst inzwischen 31 Profis - nur Freiburg 2 und Unterhaching (jeweils 32) haben noch mehr Spieler im Aufgebot. Könnte langsam eng werden in den Katakomben an der Grünwalder Straße 114.

Nachdem Agis Giannikis mit Franz Hübl nur einen Co-Trainer hat, wird dieses Überangebot an Spielern in den nächsten Monaten gar nicht so leicht sein, zu händeln.

Das weiß auch der Jacobacci-Nachfolger selbst: “Es sind natürlich andere Herausforderungen im Alltag zu bewältigen, wenn Du eine größere Gruppe hast. Da musst du mehr moderieren, mehr erklären. Ich habe beides schon gehabt, aber es ist herausfordernder, wenn die Gruppe größer ist.”

Die Gefahr von Unruhe ist nicht zu unterschätzen, zumal die Löwen das schon in der Saison 2016/2017 selbst erfahren haben: Der Altmeister von 1966 legte in der Winterphase nochmal gewaltig nach und stieg am Ende sportlich mit dem portugiesischen Startrainer Vitor Pereira aus der Zweiten Liga ab. Damals standen sogar kurzzeitig 38 (!) Spieler im Kader.

Ein Blick in die Drittliga-Übersicht von transfermarkt.de zeigt auch eines auf: Die Löwen haben jetzt 12 “Legionäre” im Kader - nur Freiburg 2 toppt das mit 15. Zum Vergleich: Die Spitzenteams aus Regensburg und Ulm haben jeweils nur einen “Legionär” im Kader.

Mit dem Kaderwert liegt 1860 trotz vier Neuinvestitionen nur im Mittelfeld des Drittliga-Rankings - auf Platz acht.