VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Es war ein Einstand, wie man ihn sich prinzipiell nicht besser wünschen kann. Mit gehörig Druck auf dem Kessel bestritt Agis Giannikis (43) seine Drittliga-Premiere beim TSV 1860 mit dem 4:1-Heimsieg über den ebenfalls abstiegsbedrohten MSV Duisburg höchst erfolgreich - und damit konnte er anders als seine unmittelbaren Vorgänger im persönlichen Eröffnungsspiel dreifach punkten. "Siege tun immer gut, aber es geht hier nicht um mich, sondern um Sechzig", erklärte Giannikis auf db24-Nachfrage: "Für mich war es heute auch spannend zu sehen, wie die Mannschaft im Wettkampf agiert.“

Und Giannikis weiter: “Wir wollten einen Neustart haben, wollten uns anders als zuvor präsentieren.“ Das sei gelungen. „In Summe war es ein verdienter Sieg, ein erster Schritt, aber bereits am Dienstag geht es weiter. Es gilt jetzt, Kontinuität zu zeigen.”

Gleichzeitig warnt Giannikis vor zu schnell aufkeimender Freude, wohlwissend, dass der Abstiegskampf noch lange nicht erfolgreich abgewehrt ist. “Mit einem Sieg werden wir unser Ziel nicht erreichen. Das frühe Tor zum 1:0 war Gold wert.” Nicht übersehen hat der Jacobacci-Nachfolger auch den äußerst mannschaftsdienlichen Auftritt von Fynn Lakenmacher, der im Sommer noch abgegeben werden sollte. “Er hat schon in der Vorbereitung immer getroffen, sein 4:0 freut mich für ihn.” Ob man nach diesem Schützenfest vielleicht die Gruppe doch unverändert lässt, wurde Giannikis auch gefragt. Seine Antwort: “Numerisch haben wir trotzdem nur zwei Stürmer im Kader. Da müssen wir schauen, ob wir was machen.” Heißt: Die Löwen werden weiter einen überdurchschnittlichen Neuzugang für die Offensive suchen.

Giannikis’ Gegenüber Boris Schommers war verständlicherweise angesäuert, weil die Aufbruchstimmung in Duisburg einen heftigen Dämpfer erlitten hat. “Für uns war das ein gebrauchter Tag. Es war ein völlig verdienter Heimsieg. Die erste Viertelstunde war noch okay. Mit allem, was danach kam, war ich nicht zufrieden. Wir haben in einem so wichtigen Spiel dem Gegner viel zu viele Räume gegeben, dilettantisch verteidigt. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht besser gemacht.“ Zu keinem Zeitpunkt habe die Mannschaft das auf den Platz gebracht, „was wir uns vorgenommen haben. Ich bin sehr enttäuscht. Das einzig Gute: wir können es bereits in drei Tagen wieder besser machen.“

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