VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ex-Löwen-Trainer Alexander Schmidt (55) soll einer der Scheinkandidaten beim TSV 1860 München für die Gorenzel-Nachfolge gewesen sein - das berichtet die "Abendzeitung" in ihrer neuesten Ausgabe.

Reporter Matthias Eicher schreibt: “Kurios wie bedenklich: Wie interne, von Sechzigs Aufsichtsrat angestoßene Ermittlungen ergeben haben, soll Reisinger Geschäftsführer Pfeifer dazu aufgefordert haben, neben Heldt zwei Scheinkandidaten vorzuschlagen, damit Heldts Amtsernennung sichergestellt werden kann. Nach AZ-Informationen soll einer dieser Kandidaten Ex-Löwe Alexander Schmidt sein, der zweite Name ist unbekannt. Pfeifer ist dem allerdings nicht nachgekommen. Die Konsequenz: Reisinger betrachtete ihn fortan als Kontrahenten.”

Ist Pfeifers Nichtkuschen der Grund, dass Reisinger den persönlichen Kontakt mit seinem wichtigsten Mitarbeiter seit Monaten nahezu eingestellt hat? Die Frage muss erlaubt sein: Mit wem redet der Ober-Löwe überhaupt noch bei den Münchner Löwen?

Nach db24-Informationen soll Schmidt, der aktuell als U18-Trainer bei Austria Klagenfurt arbeitet, nichts von derartigen Plänen gewusst haben (“Das ist mir vollkommen neu und überrascht mich - ich bin Trainer”) - richtig ist aber, dass der frühere Löwen-Dompteur gerne wieder bei 1860 München gearbeitet hätte.

Der höchst umstrittene Reisinger will laut “SZ” die Behauptungen, dass er Pfeifer animiert hätte, nicht auf sich sitzen lassen. Pfeifer, dessen Vertrag vom e.V. trotz erfolgreicher Arbeit nicht verlängert wird, soll eine Unterlassungserklärung unterschreiben. Dabei könnte ihm auch sein Beiratskollege Nicolai Walch behilflich sein. Der Regensburger ist von Beruf ein sehr erfolgreicher Rechtsanwalt. Aber ob Pfeifer der Aufforderung überhaupt nachkommen wird, darf stark bezweifelt werden.

Man kann über Pfeifer denken, was man will - aber mit Lügen ist der Geschäftsführer bislang noch nicht aufgefallen. Es bleibt spannend an der Grünwalder Straße 114, vor allem warten die Fans schon seit Wochen auf die Beweise von Reisinger zu den Vorwürfen gegen Pfeifer.