VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Löwen sind los...

Über 8000 Fans werden beim Südschlager zwischen Ulm und 1860 München (Dienstag, 19 Uhr, db24-Ticker) im mit 17.000 Fans ausverkauften Donaustadion erwartet, das sind zumindest die Hochrechnungen der Polizei. Die Spielstätte ist das erste Mal seit 23 Jahren restlos ausverkauft. Beide Fanlager planen vor Ort auch einen Fanmarsch - ab 16 Uhr treffen sich die Löwen am Ulmer Münster.

Während die Löwen am vergangenen Wochenende mit 1:0 gegen Verl erfolgreich waren, hat der Aufsteiger das heftige 0:4 in Ingolstadt zu verdauen. Das Ergebnis hört sich auch deutlicher an, als es tatsächlich war. Die Schwaben hatten über lange Zeit einen guten Eindruck im Audi-Sportpark hinterlassen, vor allem in kämpferischer und fußballerischer Hinsicht - die Handschrift von Trainer Thomas Wörle (früher in der U21 des TSV 1860 aktiv) ist klar zu erkennen. Abzulesen auch an der Anzahl der gelben Karten: Bereits 26mal wurden die Ulmer in der noch jungen Saison verwarnt. “Das ist eine abgezockte Mannschaft, die weiß, wie sie sich auf den Platz zu verhalten hat”, lobte Maurizio Jacobacci den Neuling am Montag in der Spieltags-Pressekonferenz: “Sie wissen, was sie tun, haben aus vier Heimspielen zehn Punkte geholt. Sie haben als Aufsteiger den positiven Flow.”

Die Löwen können nach db24-Informationen in diesem Spiel wieder auf Linksaußen Julian Guttau bauen. Der Neuzugang aus Freiburg hat seine Infektion, die einen Einsatz gegen Verl verhinderte, überstanden und so mischte der 23-Jährige am Montagmittag im Abschlußtraining auf dem Rasen wieder mit. Dagegen wird Morris Schröter - wie auch Rotsünder Manni Starke - weiter ausfallen: An der Grünwalder Straße 114 hofft man, dass der Ex-Rostocker, der sich mit Adduktorenbeschwerden herumplagt, zumindest im Hit gegen Dynamo Dresden (Samstag) wieder zur Verfügung steht. Außerdem fehlt in Ulm Phillipp Steinhart (noch nicht so weit) und Michael Glück (private Gründe).

Letztmals standen sich die beiden Teams in der Bundesliga-Saison 1999/2000 im Kampf um Punkte gegenüber: Während die Sechziger ihr Heimspiel im Olympiastadion damals souverän mit 4:1 gewannen, verloren sie den Rückkampf im Februar 2000 nach einer unterirdischen Leistung vor knapp 23.000 Fans mit 0:3. Es war gleichzeitig auch das letzte Spiel von Sportdirektor Edgar Geenen: Die “AZ” hatte die Liason von Geenen mit Spielerfrau Angela Häßler öffentlich gemacht. Die Mannschaft um Weltmeister Thomas “Icke” Häßler hatte sich gegen den bereits verstorbenen Sportchef ausgesprochen. Danach feierten die Löwen bis heute die beste Saison seit über 57 Jahren - mit Platz 4 in der Bundesliga und die Qualfikation für den Europacup.

Sportliche Erfolge, von denen man heute bei Münchens großer Liebe leider nur träumen darf.