VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (FOTO)

Dass es bei 1860 nicht leicht ist, zu arbeiten, das hat Geschäftsführer Marc Pfeifer schon am eigenen Leib gespürt: In den wilden Monaten rund um die Köllner-Beurlaubung wurde der Schwabe von Vereinsseite abgemahnt - seitdem wirkt er noch zurückhaltender. Seit dem Abgang von Günther Gorenzel (zu Austria Klagenfurt) ist Pfeifer nun auf sich allein gestellt, führt jetzt die Geschicke von 1860 alleinverantwortlich. Sein Vorteil ist: Er spricht mit allen Seiten.

Am vergangenen Wochenende feierte Pfeifer im 1860-Trainingslager in Windischgarsten sein Dreijähriges, was für einen leitenden Angestellten bei Münchens tragischer Liebe schon mal eine Leistung ist. In einer Presserunde sagte er gestern: “Mir hat mal einer gesagt: ‘Gutes Wetter-Management kann jeder!’ Ich glaube, das kann jeder. Und wenn’s mal ein bisschen rauer zugeht, haben wir das auch ganz gut hinbekommen. Klar, haben wir im Team dazu beigetragen, dass der Nährboden einen Tick fruchtbarer wurde, allerdings ist uns bis hier hin die Ernte verwehrt geblieben. Wir wollen die Basis schaffen für weitere Investitionen und für mehr Erfolg wie wir ihn bisher erreicht haben.”

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Er selbst brennt weiter für 1860. “Ich bin weiter voll motiviert, um im Team etwas zu erreichen”, sagt der 42-Jährige: “Ich gebe weiter Vollgas.”

Zur Gorenzel-Nachbesetzung wollte sich Pfeifer nicht äußern, er verriet aber, dass für die weiteren Neuverpflichtungen ein sogenanntes “Kompetenzteam” kreiert worden ist. “Das besteht aus Trainer, Trainerteam, Scoutingabteilung - in manchen Entscheidungen nehmen wir auch noch die Jugend-Verantwortlichen hinzu. In der Runde wird das vorbereitet und in der Zusammenarbeit mit mir entschieden.”

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Eine Möglichkeit ist weiterhin die Beförderung von Ex-Kapitän Stefan Lex zum Sportlichen Leiter. Bislang hat der frühere Bundesliga-Profi noch keine Jobdescription für seine Weiterbeschäftigung ab August.