VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Es wird nicht ruhig um Hertha BSC…

Seit knapp einem Jahr steht Kay Bernstein an der Spitze des Hauptstadtklubs. Der ehemalige Ultra-Boss sagte bei seiner Wahl im Sommer 2022: “Unsere Alte Dame liegt auf der Intensivstation. Jetzt können wir sie von innen ganzheitlich heilen und gesund machen.” Nun, das gelingt dem 42-Jährigen bislang mit eher mäßigem Erfolg. Sportlich befindet sich die Hertha in akuter Abstiegsnot. Und auch abseits des Rasens läuft längst nicht alles nach Plan.

Wie die “SZ” nun berichtet, haben die Berliner große Probleme damit, die Lizenzauflagen der DFL für die kommende Spielzeit zu erfüllen. Eine Person, die in die Vorgänge involviert ist und anonym bleiben will, spricht vom “schlimmsten Fall, den wir je hatten”. Die Lage sei “hochkritisch”.

Bernstein, der in der Vergangenheit bereits Stadionverbot hatte, betont häufig, wie wichtig ihm der Erhalt der 50+1-Regel ist. Im März dieses Jahres verkaufte Hertha Anteile der KGaA an die amerikanische Investor-Gruppe “777”. Das Problem: Nun steht der Verdacht im Raum, dass die Berliner den Geldgebern Rechte eingeräumt haben sollen, die gegen die Einhaltung der 50+1-Regel verstoßen.

Die DFL prüft derzeit den Sachverhalt. Klar ist: Hertha BSC muss in den nächsten Wochen der DFL nachweisen, auch in der kommenden Saison zahlungsfähig zu sein. Um die finanziellen Löcher zu stopfen, müssen die Berliner im Sommer Gelder über Spielerverkäufe generieren und weitere Sparmaßnahmen ergreifen. Die Löwen sind also bei weitem nicht die einzigen im deutschen Profifußball, die den Rotstift ansetzen müssen, um trotz der Fehler der Vergangenheit weiter konkurrenzfähig sein zu können. Tradition hin oder her.