VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Der Löwe siegt und siegt und siegt…

Der Last-Minute-Erfolg beim SC Verl (1:0) machte den absoluten Traumstart in die Dritte Liga perfekt. Zwölf Punkte aus den ersten vier Partien - mehr geht nicht. Die Mannschaft von Trainer Michael Köllner - “Wir haben Historisches geschafft!” - hat sich damit einen Platz in den Löwen-Geschichtsbüchern gesichert. Nur in der Saison 1971/1972 hatte es in der Regionalliga - damals 2. Liga - ebenfalls vier Erfolge zum Auftakt gegeben.

Siegt der Löwe auch am heutigen Freitag gegen den Halleschen FC (19 Uhr, db24-Ticker) weiter, würde er erneut Geschichte schreiben. Neben dem besten Start der Vereinsgeschichte, würde er auch den Auftaktrekord in der Historie der Dritten Liga einstellen. In der Saison 2010/2011 gewannen die Kickers aus Offenbach ihre ersten fünf Partien. Knapp dahinter ist Jahn Regensburg in diesem Ranking positioniert. Die Oberpfälzer verließen in derselben Saison in den ersten vier Spielen den Platz als siegreiche Mannschaft. Erst am 5. Spieltag setzte es die erste Niederlage - gegen Offenbach.

Im Jahn-Tor zu dieser Zeit: Michael Hofmann. Der 49-Jährige, der in der vergangenen Woche als Trainer im Torwartcamp der Löwen-Fußballschule tätig war, erlebte nach seinem 1860-Weggang eine erfolgreiche Zeit in der Oberpfalz, gekrönt durch den Zweitliga-Aufstieg 2012. Im db24-Interview spricht Hofmann über den Regensburger Rekord-Auftakt und den perfekten Löwen-Auftakt in die Dritte Liga.

db24: Herr Hofmann, die Löwen hören gar nicht mehr auf zu gewinnen…

MICHAEL HOFMANN: Der Start war einfach herausragend. Aber: Es sind erst vier von 38 Spielen absolviert, der Weg ist lang.

db24: Startrekord in der Dritten Liga. Klingelt´s da bei Ihnen?

Natürlich (lacht). Mit Jahn Regensburg haben wir 2010/2011 ebenfalls nach vier Spielen zwölf Punkte auf dem Konto gehabt, sind ohne Gegentor geblieben. Und das, obwohl unser Etat damals nicht mal bei drei Millionen Euro lag.

db24: Zum Aufstieg reichte es damals aber nicht…

Nein, wir verloren nach unserem Auftakt die nächsten beiden Partien. Aber dennoch war das die Basis für eine sehr gute Entwicklung, die in der Saison danach im Aufstieg gipfelte.

db24: Zurück ins Hier und Jetzt: Was macht die Löwen aktuell so stark?

Es ist unglaublich, wie sie die Ausfälle von Bär, Steinhart und Belkahia mit ihrem breiten Kader wegstecken. Marco Hiller ist in einer starken Form, hat besonders beim Sieg in Dresden (4:3; d. Red.) den Dreier festgehalten. Und Leandro Morgalla ist eine Sensation! Außerdem sind bei den Löwen mittlerweile kompetente Leute am Werk, die einen klaren Plan verfolgen - im Verein herrscht eine positive Ruhe.

db24: Die Euphorie rund um die Grünwalder Straße 114 ist groß. Merken Sie das auch in Ihrem Umfeld?

Absolut. Der Erfolg lässt die Löwen wieder aufleben. Für das Auswärtsspiel von Sechzig bei meinem Heimatverein aus Bayreuth Ende Oktober habe ich schon zig Kartenanfragen von Bekannten bekommen.

db24: Der Löwen-Spielplan ist eng getaktet momentan. Heute geht es bereits gegen Halle weiter. Folgt der fünfte Sieg im fünften Spiel?

Das wird nicht einfach. Gefühlt hat jeder Fan das Spiel bereits abgehakt und die drei Punkte einberechnet. Aber die Dritte Liga ist so eng, du brauchst auch mal das Quäntchen Glück. Giesing muss brennen am Freitagabend, dann ist vieles möglich. Fünfzehn Punkte zum Start wären natürlich eine starke Basis für die Restsaison.