VON OLIVER GRISS UND SVEN SIMON (IMAGO)

Das Grünwalder Stadion ist für den TSV 1860 unwirtschaftlich - im Vergleich zur Konkurrenz kann der Drittligist bis zu 1,7 Millionen Euro pro Saison weniger einnehmen. Geld was den Löwen in der Kasse fehlt.

Kann die Stadt den Löwen bei der Miete entgegenkommen?

“Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße wird überwiegend an Fußballmannschaften, die dem Profisport zuzuordnen sind, zur Nutzung überlassen. Die Förderung des Profisports ist keine kommunale Aufgabe”, erklärte ein Sprecher des Referats für Bildung und Sport nun gegenüber db24: “Daher sind bei Überlassungen des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße zu Zwecken des Profisports zwingend marktübliche Entgelte, einschließlich Betriebs- und Nebenkosten, zu verlangen. Siehe auch die entsprechenden Beschlüsse des Stadtrats. Da der TSV München von 1860, wie die anderen im Stadion spielenden Vereine auch, zunächst weiterhin im nicht sanierten Stadion spielen wird, könnten entsprechende Unzulänglichkeiten des Stadions auf dieser Basis auch mietmindernd berücksichtigt werden. Dazu hat der Verein eine Liste mit Beeinträchtigungen vorgelegt, die gemeinsam mit dem Bewertungsamt und dem Referat für Bildung und Sport derzeit besprochen wird und gegebenenfalls zu einer solchen Mietreduzierung führen kann.”

Heißt: Wird die Mängelliste von der Stadt bestätigt, könnte der TSV 1860 demnächst von einer Mietminderung profitieren. Derzeit zahlt der Klub rund 1,5 Millionen Euro Miete pro Saison.

Ist damit zu rechnen, dass angesichts der Energie-Krise in nächster Zeit die Betriebskosten für das Grünwalder erneut angehoben werden? “Die marktübliche Handhabung der Miete verlangt es, die Betriebs- und Nebenkosten des Stadions künftig dem Profibereich angemessen in Rechnung zu stellen, vergleichsweise einer Warmmiete. Daher werden sich künftig, unter anderem je nach Spieltag und Mannschaft, auch unterschiedliche Beträge bei den Betriebs- und Nebenkosten ergeben. Neben den üblichen Verbrauchskosten, wie Strom, Gas und Wasser, müssen ergänzend zu den Spieltagen auch fixe Jahresbetriebskosten miteinbezogen werden, wie zum Beispiel für das Betriebspersonal und die Rasenpflege. Die Umsetzung des Modells soll zur Saison 2023/2024 zum Tragen kommen”, erklärte die Stadt gegenüber db24: “Zur anstehenden Saison 2022/2023 ist dies nicht mehr möglich, da die Überlassungsverträge für Nutzungen durch Profimannschaften saisonweise abgeschlossen werden und neben den sogenannten Bestätigungen zur Stadionverfügbarkeit Bestandteil der laufenden Lizenzierungsverfahren sind, die zum Beispiel für die Dritte Liga zum 1. März 2022 eingereicht wurden.”