VON OLIVER GRISS, SVEN SIMON UND ULI WAGNER (IMAGO)

Er wollte nie weg von Sechzig. Er musste aber. Jetzt ist er wieder da - sein Name: Tim Rieder.

Der gebürtige Dachauer war die Premieren-Verpflichtung in diesem heißen Transfersommer der Löwen. Der 29-Jährige kam ablösefrei von Insolvenz-Klub Türkgücü München. Wenn’s nach Rieder geht, will er nie wieder weg.

Auch wenn Rieder zwei Jahre weg war, der Kontakt sei zu den Löwen nie abgebrochen: “Wir sind ja vor zwei Jahren im Guten auseinandergegangen. Durch die Insolvenz von Türkgücü kam ich wieder auf den Markt. Trainer, Sportgeschäftsführer und Anthony Power bemühten sich direkt um mich - alle zusammen. Zum Glück haben wir wieder zusammengefunden. Mir war ganz wichtig, endlich bei einem Verein anzukommen. Ich wurde in der Ferne nie glücklich. 1860 ist mein Heimatverein, nirgends fühle ich mich so wohl.“

Damit bestätigt Rieder auch, was Michael Köllner zuletzt ganz offen ausgesprochen hat: Power, der nicht nur Chef der Merchandising-Firma, sondern auch im Auftrag von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik an der Grünwalder Straße arbeitet, hat bei einigen Transfers erfolgreich mitgearbeitet. Zuletzt hatten Fans an der Version von Köllner Zweifel gehegt und kommuniziert - ganz ohne Hintergrundwissen.

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Im Winter wäre Rieder fast bei Austria Klagenfurt - beim Klub von Ex-Löwen-Trainer Peter Pacult - gelandet. “Ich hatte auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Halle an einer Raststätte den Vertrag schon fast unterschrieben, der Trainer von Türkgücü hatte mich im Bus schon verabschiedet. Dann wurden aber die Papiere aber zu spät beim ÖFB eingereicht.” Der Wechsel an den schönen Wörthersee scheiterte. Was für die Löwen kein Nachteil war.

Für Rieder war 1860 immer die erste Option: “Ich bin damals nach Lautern gegangen, obwohl ich mit dem Kopf bei Sechzig München war. Aber das ist über meinen Kopf hinweg entschieden worden. Ich bin - auch wegen Corona - nie in Kaiserslautern angekommen. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt bei 1860 für zwei Jahre unterschrieben habe. Ich habe zwei Jahre darauf gewartet.”

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Umfrage endete am 12.07.2022 08:00 Uhr
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11% (287)
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7% (181)

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Um Geld geht’s ihm nicht. “Natürlich verdient man nicht schlecht als Fußballer”, sagt Rieder, “aber mir war’s im vornherein wichtig, dass ich wieder glücklich bin. Es hieß ja, dass ich zu Türkgücü auch wegen des Geldes gegangen bin. Das stimmte nicht. Das wurde in Social Media geschrieben. Als Fußballer brauchst du eine dicke Haut. Natürlich spielt Geld im Leben eine wichtige Rolle, aber ich war nie ein Söldner. Ich war nie dem Geld hinterher - und werde das auch nicht sein.” Die, die Rieder kennen und schätzen, können das nur bestätigen.